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Autor: vds

„Wir sind weiter im Spiel“

WEENER. Gute Zwischennachrichten aus Berlin: die Bundeswehr hat weiterhin großes Interesse, die Ausbildungsplätze in der Region zu erhalten. Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs, das die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann jetzt mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung Thomas Kossendey (MdB), Oberst Christian Walkling und Ministerialdirigent Christian Nachtwey in Berlin führte. Dort hatte die Christdemokratin für den Verbleib der 138 Ausbildungsplätze in der Region geworben. Bisher ist die Ausbildung junger Menschen in Weener bis 2014 gesichert. „Wir sind weiter im Spiel“, zeigte sich Connemann nach dem Gespräch vorsichtig optimistisch.

Bekanntlich stehen derzeit alle 32 Ausbildungswerkstätten in Deutschland auf dem Prüfstand. Ist dieses Ausbildungssystem geeignet, den erforderlichen qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen? Stehen Aufwand und Nutzen in einem vertretbaren Verhältnis? Wie können die vorhandenen Strukturen optimiert werden? Dies sind nur einige der Fragen, die von den Streitkräften und dem Personalmanagement der Bundeswehr beantwortet werden müssen.

Dazu wurden vor Ort in jeder Ausbildungswerkstatt Daten erhoben und ausgewertet. Für Weener wurden dabei auch Minuspunkte festgestellt. „Leider ist der bauliche Zustand der Werkstätten schlecht bis nicht nutzbar. Der Investitionsbedarf ist groß“, erklärte der für Grundsatzangelegenheiten der Ausbildung der Streitkräfte zuständige Oberst Walkling. Und dennoch gibt es Hoffnung. Denn auf der Plusseite stehen zwei wichtige Argumente für die Ausbildung im Rheiderland. „Nur in Weener werden Fachinformatiker und Elektroniker ausgebildet. Das Angebot und die Qualität der Ausbildung werden anerkannt“, betonte Connemann.

Der Dreh- und Angelpunkt in dem Gespräch war auch die Frage: welcher Beitrag kann vor Ort für den Erhalt der Ausbildungswerkstatt geleistet werden? Denn die Einrichtung der Bundeswehr ist sanierungsbedürftig. Die Kosten werden auf rund fünf Millionen Euro geschätzt. Auf Initiative der Leeranerin hatte ein Runder Tisch dazu ein Konzept erarbeitet. Eine Alternative sei der Neubau einer Werkstatt durch einen Investor. In diesem Fall wäre eine wirtschaftlich tragbare Übergangslösung erforderlich, erläuterte Gitta Connemann. Als Option käme damit auch eine Umsiedlung der Ausbildungswerkstatt zeitweise oder dauerhaft in bestehende Werkstätten im Landkreis Leer in Betracht, so die CDU-Politikerin weiter. „Entscheidend ist, dass die Ausbildungsplätze in Weener und der Region erhalten bleiben.“

Nun müssen die Voraussetzungen vor Ort geprüft werden. Das Engagement vor Ort könnte dabei eine wichtige Rolle für den Erhalt der Ausbildungswerkstatt an einem ostfriesischen Standort spielen. Denn in wenigen Wochen soll eine Empfehlung zur Zukunft aller Ausbildungswerkstätten vorgelegt werden.

Ein großer Kritikpunkt steht aber jetzt schon fest: insgesamt sei die Übernahmequote in Höhe von durchschnittlich 35 Prozent bundesweit nicht ausreichend. „Derzeit stehen Ausbildungskosten und Übernahmequoten nicht im angemessenen Verhältnis“, berichtet Oberst Christian Walkling. Das trifft auch auf den Standort Weener zu. Dort liegen die Übernahmequoten unter dem Durchschnitt.

„Die Ausbildung in Weener ist dank des Einsatzes der Ausbilder ausgezeichnet. Die personellen Voraussetzungen sind bestens. Wir haben eine Chance verdient“, warb Gitta Connemann in Berlin für den ostfriesischen Standort. Die Einrichtung sei ein Aushängeschild bei der Nachwuchswerbung für die Bundeswehr. Das sieht Thomas Kossendey genauso. „Eine positive Grundstimmung ist sicherlich gegeben“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär mit Blick auf die Zukunft der Ausbildungswerkstatt in Weener.

Weitere Finanzspritze für Borkumer Wasserturm

BORKUM. Der Bund hat bereits einen Zuschuss für die Sanierung des Borkumer Wasserturms von 150.000 Euro bewilligt. „Damit ist der Ball ins Rollen gekommen“, freut sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Denn jetzt sicherte auch das Land Niedersachsen seine Unterstützung mit 146.000 Euro zu. „Unser Einsatz ist ein weiteres Mal belohnt worden“, so Connemann weiter. Sie hatte zu einem Runden Tisch ins Borkumer Rathaus eingeladen, um die weitere Finanzierung zu sichern.

Neben Vertretern der Stadt und Mitgliedern des Vereins „Watertoorn Börkum“ nahmen auch Hermann Schiefer vom Landesamt für Denkmalpflege sowie Karsten Deyerling vom Amt für Landentwicklung (LGLN) an dem Gespräch teil. Auf Bitte der Christdemokratin hatten die beiden  die Möglichkeit einer Landesförderung geprüft – mit Erfolg. Beide Landesvertreter sicherten zu: Das Land Niedersachsen wird sich beteiligen. Der Zuschuss von 146.000 Euro stammt aus dem EU-Topf „Kulturerbe“. Nur Bauwerke mit einer landesweit großen Bedeutung erhalten diese Unterstützung. Und dazu zählt jetzt auch der Borkumer Wasserturm.

Alleine für die erste Projektphase, die Rekonstruktion des Daches sowie der Umbau des Wasserturms, werden 494.000 Euro benötigt. Bereits im Mai diesen Jahres wurde eine Förderung von 150.000 Euro aus Bundesmitteln bewilligt. Der Verein ist bereit, selbst 70.000 Euro zu schultern. Für den ersten Bauabschnitt fehlt damit „nur noch“ eine Summe von 128.000 Euro. „Den restlichen Betrag werden wir auch noch zusammen bekommen. Wir sind auf dem richtigen Weg“, zeigte sich die Connemann optimistisch. Dafür sollen beispielsweise die Sparkassenstiftung, die VR-Stiftung, die EWE-Stiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Gerhard ten Dornkaat-Koolmann-Stiftung sowie die Bingo-Stiftung angesprochen werden. Hilfe signalisiert auch die Stadt Borkum. „Wir werden dieses tolle Vorhaben tatkräftig unterstützen“, sagte Bürgermeister Georg Lübben.

In der zweiten Projektphase plant der Verein „Watertoorn Börkum“, den Turm zu einem Wassermuseum auszubauen. Die Kosten werden dafür auf 474.000 Euro geschätzt. Bislang stehen Eigenmittel des Vereins in Höhe von 50.000 Euro zur Verfügung. In der dritten Bauphase soll zusätzlich ein Info-Pavillon gebaut und als Begegnungszentrum genutzt werden. Für die geplanten Kosten von 161.000 Euro stehen 20.000 Euro an Eigenmitteln bereit.

Der Wasserturm ist eines der Borkumer Wahrzeichen. Er wurde 1900 erbaut und steht seit 1983 unter Denkmalschutz. „Dieses Bauwerk ist einmalig an der Küste“, betonte Connemann. Mit der Landesförderung werde ein weiteres Mal die Bedeutung dieses Bauwerks für die Insel und die ganze Region unterstrichen. Dem stimmt auch Werner Tapper zu. „Wir freuen uns riesig über die Förderung“, sagte der Vorsitzende des Vereins „Watertoorn Börkum e.V.“ Mit weiteren Fördermitteln sei die Chance groß, dass mit dem ersten Bauabschnitt in 2013 begonnen werden könne. Tapper fiebert schon der Fertigstellung des Bauwerks entgegen. „Das wird ein Kleinod für Borkum“.

Auch Dr. Monika Harms von der Borkumer CDU zeigt sich von niedersächsischen Landesförderung begeistert. „Im Hinblick auf die gewünschte Intensivierung der deutsch-niederländischen Städtepartnerschaft zwischen der Gemeente Eemsmond und der Stadt Borkum bieten die Bestrebungen des Vereins, den Wasserturm auch zu einem grenzüberschreitenden deutsch-niederländischen Begegnungs- und Tagungszentrum auszubauen, einen hervorragenden Beitrag zur Vertiefung unserer nachbarschaftlichen Beziehungen und Freundschaften“, so die CDU-Stadtverbandsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeisterin.

Am Runden Tisch beteiligten sich neben Connemann Bürgermeister Georg Lübben, Hermann Schiefer (Landesamt für Denkmalpflege – Gebietsreferent Weser-Ems), Karsten Deyerling (LGLN Aurich), Christian Hofmann (Leiter Wirtschaftsbetriebe der Stadt Borkum), Niels Juister (Landkreis Leer – Untere Denkmalschutzbehörde). Für den Verein „Watertoorn Börkum e.V.“ waren Werner Tapper (Vorsitzender), Jürgen Müller, Gregor Ulsamer, Tönjes Akkermann, Freerk Leemhuis, Prof. Dr. Rainer Fremdling sowie Maria Ostermann mit dabei. Die Borkumer CDU wurde durch Dr. Monika Harms und Jo Harms vertreten.

„Sie schlagen eine wichtige Brücke“

Heiko und Hilde Freese beteiligen sich mit ihrem Biolandhof bereits seit 1985 an dem Bundesprogramm „Ökologischer Landbau“. Als Demonstrationsbetrieb zeigen  sie rund 200 Besuchern pro Jahr wie Ökolandbau in der Praxis funktioniert. Davon ließ sich gestern auch Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, überzeugen. „Sie schlagen eine wichtige Brücke zwischen den Verbrauchern und der Landwirtschaft. Gute landwirtschaftliche Produktion spielt für die Menschen heute eine immer größere Rolle“. Eiden war auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann nach Rhauderfehn gereist.

„Unsere regionalen Produkte sind führend. In Deutschland werden nach weltweit höchsten Standards Produkte erzeugt und zwar vor Ort ohne lange Transportwege. Davon profitieren Verbraucher und Umwelt in gleicher Weise“, zeigte sich Gitta Connemann nach der Betriebsbesichtigung beeindruckt. Das Angebot auf dem Biolandhof Freese ist groß: rund 50 verschiedene Gemüsekulturen von Gurken bis Tomaten baut der Betrieb im Freiland und Gewächshaus pro Jahr an. Die Produkte werden unter anderem in den beiden Hofläden sowie auf den Wochenmärkten in Aurich und Rhauderfehn verkauft werden. „Alles, was in Ostfriesland wächst, findet man bei uns“, sagte er. Und sollte es mal einen Engpass geben, kann er sich auf den Naturland-Hof Achter’d Diek Wilko de Boer im Rheiderland verlassen. Dieser hilft beispielsweise auch schon mal mit Kartoffeln aus.

Die Nachfrage nach Öko-Produkten in der Region nimmt weiter zu. Deshalb überlegt Heiko Freese bereits, ein 3000 Quadratmeter großes Glashaus zu bauen. „Der Platz reicht einfach nicht mehr aus. Wir wollen mehr produzieren“. Insgesamt arbeiten 20 Mitarbeiter auf dem Biolandhof Freese in Rhauderfehn.

„Das endet in einem Flickenteppich“

Wenn die Abgeordneten im September wieder nach Berlin kommen, wartet auf sie der Entwurf eines neuen Tierschutzgesetzes. Eine der geplanten Neuregelungen sorgt derzeit bereits für Unruhe bei den Rassegeflügelzüchtern in der Region. Streitpunkt ist die Änderung des Paragrafen 11 b. Diese Vorschrift verbietet schon heute die sogenannte Qualzucht auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Darauf könnte es in der Zukunft aber nicht mehr ankommen. Im Gegenteil: als Grundlage sollen künftig „durchschnittliche züchterische Kenntnisse“ gelten. Der Amtsveterinär vor Ort könnte dann ein Ausstellungsverbot verhängen.

Josef Quatmann und Volkwin Janßen schütteln deshalb mit den Köpfen. „Wir wollen den §  11 b in der jetzigen Form behalten. Denn die Gesundheit unserer Tiere liegt uns am Herzen. Die Änderung wird den Tierschutz nicht verbessern. Es werden nur neue bürokratische Hürden geschaffen und Züchter verunsichert“, kritisieren die beiden Mitglieder vom Landesverband der Rassegeflügelzüchter Weser Ems e.V. im Gespräch mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann.

Große Sorgen bereiten dem 2. Vorsitzenden und dem Tierschutzbeauftragten des Verbandes die geplanten zusätzlichen Befugnissen der Amtsveterinäre. Die Entscheidung über ein Ausstellungsverbot soll künftig im „subjektiven“ Ermessen des örtlichen Amtsveterinärs liegen. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen keine Rolle mehr spielen. „Es kann doch nicht sein, dass solche Entscheidungen nicht mehr auf der Grundlage von Daten sondern von subjektiven Erkenntnissen getroffen werden.“ Denn immerhin ginge es bei dem Ausstellungsverbot um eine einschneidende Maßnahme für Züchter.

Die beiden Züchter treffen bei Connemann auf Verständnis. Sie erinnert an ähnliche Erfahrungen, in denen Kompetenzen verlagert wurden. Von Ort zu Ort werde anders entschieden. „Das endet in einem Flickenteppich“, befürchtet die Christdemokratin in dem Gespräch. Sie erinnert daran, dass das vergangene Jahr noch im Zeichen der „Biodiversität“ gestanden habe. „Die biologische Vielfalt  ist auch das Ergebnis der Arbeit von Züchterinnen und Züchtern. Denn ohne diese gäbe es heute viele Rassen nicht mehr“, lobte sie die Arbeit der Rassegeflügelzüchter. Josef Quatmann und Volkwin Janßen bekräftigen, dass Züchter nicht nach Gewinn streben sondern aus Liebe zum Tier.

Die Entscheidung über die geplanten Änderungen des Tierschutzgesetzes ist noch nicht gefallen. Josef Quatmann und Volkwin Janßen wollen deshalb nicht locker lassen und weiter für die Beibehaltung des Paragrafen 11b in der alten Form kämpfen. Die Rechtslage soll bleiben wie sie ist. Connemann sicherte ihnen bei Unterstützung zu. Und sie hat bereits Wort gehalten: die Christdemokratin hat bereits Briefe an den agrarpolitischen Sprecher Franz-Josef Holzenkamp MdB und Tierschutzbeauftragten Dieter Stier MdB geschickt. „Wir dürfen die Züchter auf Bundeseben nicht im Regen stehen lassen.“

„Die Konkurrenz schläft nicht“

 

Angefangen hat die Erfolgsgeschichte von Heino Meyer vor 23 Jahren: damals übernahm er in Ihren die Tischlerei Hoffmann mit einer Größe von 700 Quadratmetern und nur drei Mitarbeitern. Heute ist die Tischlerei 5.000 Quadratmeter groß. Und Heino Meyer beschäftigt 34 Mitarbeiter. Diese positive Entwicklung will er auch künftig fortsetzen.  Deshalb investiert der Geschäftsführer in diesem Jahr rund 500.000 Euro in den Familienbetrieb Breiten Weg.

In den Sommerferien wurde eine Halle komplett saniert. Dort soll zukünftig eine neue Plattensäge stehen, die vollautomatisch Platten zuschneidet und sortiert. Der Vorteil: bisher liegt die Auslastung für den reinen Zuschnitt bei 40 Prozent, künftig bei mehr als 90 Prozent. „Die Konkurrenz schläft nicht. Wir müssen unsere Produktion immer weiterentwickeln“, erzählt Heino Meyer im Gespräch mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann, Bürgermeister Eberhard Lüpkes sowie Jan Uwe Kromminga, Alwin Skerat und Bärbel Bleicher-Dust vom CDU-Vorstand.

Aber auch die Produktpalette wurde im Lauf der Jahre ausgeweitet. Heute hat sich der Betrieb auf die Bereiche Möbelbau, Ladenbau und Ausstattungen für medizinische Einrichtungen spezialisiert. Von Einzelhandelsunternehmen bis Privathaushalten – die Einrichtungen der Möbelwerkstätten aus dem Overledinger Land sind gefragt. „Unser weit entferntester Auftrag war in der Französischen Schweiz. Dort trägt jetzt ein Chalet vom Keller bis zum Obergeschoß unsere Handschrift“, berichtet Heino Meyer. Die Nachfrage gerade nach individuellen Möbeln wachse.

Möglich wird dies nur durch qualifizierte Mitarbeiter. Ein Drittel der Belegschaft wurde in Ihren ausgebildet. In den letzten 23 Jahren schlossen mehr als 50 junge Menschen ihre Lehre erfolgreich ab. „Hier wird in Zukunft investiert. Wer so engagiert ausbildet, muss den Fachkräftemangel nicht fürchten“, lobte Gitta Connemann die Firmenphilosophie.

Bei der Auswahl jedes Auszubildenden achtet Heino Meyer nicht nur auf die Noten. Jeder Bewerber muss im Vorfeld ein Praktikum absolvieren. „Es muss einfach passen“, weiß der Geschäftsführer aus langer Erfahrung. Dem stimmt auch Eberhard Lüpkes zu. „Davon profitieren schließlich beide Seiten“, so der Bürgermeister von Westoverledingen.

Zukunftssorgen hat Heino Meyer für seinen Familienbetrieb nicht. „Die Auftragslage ist beruhigend. Und die Nachfolger stehen schon in den Startlöchern“, sagt er gelassen. Darüber freuen sich auch die Christdemokraten. „Das Handwerk in der Region hat einen hervorragenden Ruf. Zu Recht.“

Heino Meyer und Ines de Vries (l.) von „Heino Meyer Möbelwerkstätten“ zeigten Bürgermeister Eberhard Lüpkes, der Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann sowie Bärbel Bleicher-Dust die 5000 Quadratmeter große Tischlerei in Ihren.

 

120.000 Euro für Projekt „Wir für Euch – Altwerden im Dorf“ in Vrees bewilligt

VRESS. Große Freude in Vrees: das Modellprojekt „Wir für Euch – Altwerden im Dorf“ wird mit 120.000 Euro vom Bundesfamilienministerium gefördert. Diese gute Nachricht aus Berlin erhielten gestern die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann und der Bürgermeister der Gemeinde Vrees Heribert Kleene. Mit dem jetzt bewilligten Geld soll das Herzstück – ein Multifunktionsgebäude – gebaut werden. Künftig werden dort unter einem Dach häusliche Betreuung, gemeinsames Wohnen, Hilfe für besonders Pflegebedürftige sowie das bürgerschaftliche Miteinander vereint. Das Projekt soll in Form eines Vereins mit ehrenamtlichen sowie professionellen Kräften organisiert werden.

In einem ersten Schritt wurde das Modellprojekt in Vrees bereits vom Land Niedersachsen vor drei Jahren finanziell unterstützt. Eine Studie beschäftigte sich damals mit der Kernfrage: wie können ältere Menschen in Vrees zentral im Dorf auch bei Krankheit oder Pflege weiter leben. Für die konkrete Umsetzung dient jetzt auch der bewilligte Bundeszuschuss. Darüber freut sich auch Connemann. Sie hatte die Erstvorstellung übernommen und den Kontakt mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Dr. Hermann Kues MdB im Familienministerium vermittelt: „Die Dörfer im Emsland sind lebens- und liebenswert. Wer dort aufgewachsen ist, will dort auch im Alter leben. Deshalb ist das Projekt in Vrees auch beispielhaft über das Emsland hinaus.“

Diese Sichtweise unterstützt auch der CDU-Bundestagsabgeordnete und Parlamentarische Staatssekretär Dr. Hermann Kues MdB. Eine Abordnung aus Vrees unter Leitung von Bürgermeister Heribert Kleene hatte diesem das Projekt im einzelnen vorgestellt – mit offensichtlichem Erfolg. „Mit Hilfe des Projekts ‚Wir für Euch – Altwerden im Dorf‘ entstehen in Vrees moderne altersgerechte Wohnungen, kombiniert mit einer Servicezentrale, die Hilfen für ältere Menschen organisiert. Das ist vorbildlich für den ländlichen Raum. Deshalb freue ich mich, dass wir dieses Projekt von Seiten des Bundesfamilienministeriums unterstützen können.“

Die Gemeinde Vrees setzt sich schon lange mit den Folgen des demografischen Wandels auseinander. Denn auch die Zahlen in Niedersachsen sprechen eine deutliche Sprache: 25 Prozent aller Menschen sind älter als 60 Jahre. Und die Zahl der Pflegebedürftigen wird sich laut Studien von heute mehr als zwei Millionen auf über vier Millionen erhöhen. „Auch ältere Menschen müssen das Gefühl haben, weiterhin zur Dorfgemeinschaft dazuzugehören“, erläutert Bürgermeister Heribert Kleene die Hintergründe des Projektes.

Deshalb gründeten Ehrenamtliche einen Arbeitskreis, um Lösungen zu erarbeiten. Die Grundlage für das neue Modellprojekt in Vrees bilden die drei Säulen häusliche Betreuung, gemeinsames Wohnen und Hilfe für besonders Pflegebedürftige. Im neuen Multifunktionsgebäude sollen die Bewohner aber nicht isoliert werden. Im Gegenteil: es werden zum Beispiel auch Mutter-Kind-Gruppen, Cafés, Therapieräume oder das Bürgerbüro dort untergebracht werden. „Die Bürger sollen somit stetig im Kontakt mit den älteren Menschen stehen. Die Gemeinde Vress soll eine lebendige Gemeinde bleiben“, so Bürgermeister Heribert Kleene weiter. Jetzt besteht die Chance dazu.

Schifffahrt steht unter Druck

LEER. Viele Reedereien in der Region kämpfen zunehmend mit Zukunftsängsten: die  Banken erhöhen stetig den Druck auf ihre angeschlagenen Schifffahrtskunden. Die Geldinstitute sind immer weniger bereit, den Reedereien finanziell unter die Arme zu greifen. Für viele Betriebe geht es um die Existenz. Unterstützung sicherte Eckhardt Rehberg zu. „Ich werde gerne versuchen, Türen für Sie zu öffnen. Wir müssen die aktuellen Probleme lösen“, sagte der maritime Koordinator der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Gespräch mit Mitgliedern des Reedereivereins Ems-Dollart und der Interessensgemeinschaft Harener Reeder.

Rehberg war auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann nach Leer gereist. Im Mittelpunkt des Treffens standen nicht nur Fragen zur Schiffsfinanzierung, sondern auch die Themen Lohnkostenzuschüsse, KfW-Mittel sowie Umsetzungen von Umweltschutzvorgaben. An dem Gespräch nahmen auch Emdens Oberbürgermeister Bernd Bornemann, Erster Stadtrat Heinz Hauschild sowie CDU-Kreisvorsitzender Patrick Engel teil.

Die Lage in der Reedereiwirtschaft ist angespannt: Banken hatten in der Vergangenheit Schiffe mit Stundungen über Wasser gehalten. Die Geldinstitute müssen nach drei Jahren Tilgungsstundung den Kredit allerdings als „notleidend“ einstufen. Dafür benötigen sie mehr Eigenkapital – die Reeder sind an dieser Stelle in der Pflicht. Sie setzen sich bei ihren Banken für einen Aufschub ein, hieß es in dem Gespräch. Hilfreich wäre dafür auch eine so genannte „positive Fortführungsprognose“ für das Schiff für die nächsten Jahre. Allerdings sei diese schwerer zu bekommen, als noch zu Beginn der Krise.

Sollten die Banken den Reedereien nicht entgegenkommen, drohen Zwangsversteigerungen von Schiffen. „Für viele Betriebe geht es um die Existenz. Die Zeit drängt“, betonte der Harener Reeder Bernd Sibum. Diese Sorge teilt auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann: „Wir müssen weiterhin Überzeugungsarbeit leisten“.

Dem stimmt auch Dieter Schröer zu. Der Geschäftsführer des Reedereivereins Ems-Dollart wies in einem kurzen Vortrag auf die große Bedeutung der maritimen Wirtschaft für die ganze Region hin. Alleine 310 Unternehmen hätten sich an der Ems-Achse angesiedelt. Das sei ein Drittel in ganz Niedersachsen – Tendenz steigend. Schröer: „Die Betriebe bieten mehr als 13.500 Menschen eine Beschäftigung“. Vor diesem Hintergrund sieht auch Andreas Schaeder das Land Niedersachsen in der Pflicht. „Allerdings ist das maritime Bewusstsein nicht besonders ausgeprägt“, kritisierte der Sprecher der Leeraner Reedereigemeinschaft. „Wir müssen trotzdem am Ball bleiben“.

„Die Gewinner sind die Kinder“

Dörpen. Monika Abeln ist staatlich anerkannte Erzieherin und Heilpädagogin. Seit dem 1. Juni arbeitet sie in der Kindertagesstätte St. Vitus als neue Sprachfachkraft. In den letzten Wochen untersuchte sie Sprachkenntnisse der insgesamt 75 Kinder. Dabei wurde ihr schnell klar: Migrationskinder haben häufiger mit Sprachschwierigkeiten zu kämpfen. „Das führt auch dazu, dass diese Kinder sich zurückziehen. Es ist ihnen zum Beispiel unangenehm, im Stuhlkreis etwas zu sagen.“, berichtet Monika Abeln. Mängel habe sie aber auch bei den Kindern aus deutschen Elternhäusern festgestellt. „Da hapert es am Wortschatz.“

Das soll sich künftig ändern. Denn die Mädchen und Jungen in der Kita St. Vitus profitieren in den nächsten drei Jahren von einer Bundesförderung. Mit einem Zuschuss von jährlich 25.000 Euro wird die Stelle von Monika Abeln finanziert. „Die Gewinner sind die Kinder.“, ist sich die Leiterin Andrea Butterweck sicher. Monika Abeln bestätigt. „Ich habe mehr Zeit für die persönliche Förderung.“

Davon hat sich auch die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann überzeugt. Vor Ort entscheide sich, ob Entscheidungen in Berlin wirkungsvoll seien. „Diese Entscheidung war goldrichtig.“ Connemann informierte sich heute in Begleitung von Bürgermeister Manfred Gerdes, Gemeindedirektor Hermann Wocken sowie Vertretern der örtlichen CDU über die Arbeit der neuen Fachkraft für Integration und Sprache.

Die Christdemokraten sind sich einig: die beste Förderung beginnt bereits in den ersten Lebensjahren. Wer früh gefördert werde, habe in jeder Hinsicht bessere Chancen. Denn dann werde der Grundstein für die spätere Entwicklung gelegt. „Wer kaum oder nicht gut spricht, ist ausgegrenzt. Von der Sprachförderung profitieren nicht nur Kinder mit Migrationshintergrund, sondern alle Kinder mit Förderbedarf“, erläuterte Connemann den Ansatz des Förderprogramms. Das Bundesprogramm „Offensive Frühe Chancen – Schwerpunkt-Kitas Sprache und Integration“ wurde 2011 ins Leben gerufen. Die Förderung läuft noch bis zum 31. Dezember 2014.

In der Kindertagesstätte St. Vitus werden insgesamt 75 Kinder betreut. Davon sind 18 unter drei Jahren, 15 haben einen Migrationshintergrund, 18 sind Vorschulkinder und darunter sind auch vier Integrationskinder. 13 Erzieherinnen kümmern sich in vier Gruppen um die Kinder. Die Gemeinde Dörpen finanziert diese Arbeit jährlich mit 310.000 Euro.