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Ein Meister seines Fachs

ESTERWEGEN, 21.11.2017

Er sägt, bohrt und lackiert. Jedes Instrument ist ein Kunstwerk. Seit mehr als 50 Jahren ist Heinz-Günter Friedrich leidenschaftlicher Gitarrenbauer. Doch um sein Handwerk ist es für die Zukunft nicht gut bestellt. Denn Heinz-Günter Friedrich ist einer der letzten Gitarrenbauer in Niedersachsen. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann besuchte den Handwerker und Künstler jetzt in seinem Betrieb in Esterwegen.

H.-G. Friedrich wurde in Massen bei Unna geboren. Dort gründete sein Vater, Bilanzbuchhalter und Gitarrenbauer Heinrich Friedrich, 1957 die Firma Gitarrenbau Massen GmbH (GiMa). Heute bildet Heinz-Günter Friedrich mit seinem Sohn Christian ein Team. 1980 zog es die Familie vom Ruhrgebiet ins Emsland. Dort stand schon seit Jahren das Wochenendhaus in Esterwegen. Die Fabrik wurde aufgegeben. Das Handwerk rückte wieder in den Mittelpunkt.

Bis heute wurden unter der Führung von Heinz-Günter Friedrich mehr als 200.000 Gitarren gebaut. Die Konkurrenz hat sich verändert: „Heute wird die Masse maschinell produziert.“ Aber leidenschaftliche Musiker schätzen seine handgefertigten Werke nach wie vor. Auch Otto Waalkes gehört zu Friedrichs Kunden.

Seine Kunden kommen aber nicht nur aus Deutschland, Friedrichs Meisterstücke sind auf der ganzen Welt gefragt. „Für eine gute Gitarre braucht es Zeit. An einem Instrument in Kleinstserie arbeite ich zwischen 160 und 260 Stunden“, sagt Friedrich. Einen Namen hat er sich auch mit der Fertigung von 7-saitigen Gitarren gemacht. Diese liefert er hauptsächlich nach Russland und Kanada. Auch eine elektrische Mandoline gehört zu seinen Erfindungen.

Die Instrumente entstehen an Maschinen, die der Wahlemsländer zum größten Teil selbst gebaut hat. Im Frühjahr feierte die Familie Friedrich das 60-jährige Firmenjubiläum. Gitta Connemann ist beeindruckt: „Besser geht’s nicht. Das ist Handwerk vom Feinsten. Hier ist jedes Stück ein Unikat.“