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Kindergarten St. Raphael hat „Nuckel-Parkplatz“

PAPENBURG, 21.02.2018

Jeder Schnuller hat seinen Platz. Fein säuberlich hängen sie aufgereiht am „Nuckel-Parkplatz“ des Kindergartens St. Raphael in Papenburg. Was sich  nach einer lustigen Idee anhört, hat einen durchaus ernsten Hintergrund. Denn zu langes Schnullern kann zu Zahnfehlstellungen und Sprachstörungen führen. Das Team von St. Raphael steuert dem spielerisch entgegen. Davon konnten sich jetzt die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann und Bürgermeister Jan Peter Bechtluft ein Bild machen.

Gerade die jüngsten Jungen und Mädchen in der Einrichtung kommen nur schwer ohne ihren Schnuller aus. Immer mehr Eltern bringen ihre Kinder mit dem Nuckel in die Kita. Beim Abholen wandert dieser oft direkt wieder in den Mund der Kleinen. Die Leiterin Maria Mersmann erklärt: „Nuckeln gehört für Kleinkinder einfach dazu. Es beruhigt und gibt Sicherheit. Aber es darf nicht das Gespräch ersetzen. Für die Sprachentwicklung von Kindern ist das fatal. Sobald sie Laute bilden, muss der Schnuller aus dem Mund – und zwar spielerisch.“

In St. Raphael geben die Jungen und Mädchen ihren Schnuller an dem besonderen Parkplatz ab. Sie wissen aber immer, wo dieser ist. Am Ende des Tages wird er gemeinsam abgeholt. Gitta Connemann berichtet von neuesten Studien aus den USA: „Aktive Unterhaltung zwischen Eltern und Kindern fördert die Sprachentwicklung. Die ersten Jahre sind dafür entscheidend. Kinder, die besonders oft mit ihren Eltern austauschen, können in jeglicher Hinsicht besser sprechen.“

Die schrittweise Abgewöhnung vom Schnuller ist aber nur ein Baustein zur Sprachförderung in dem Kindergarten St. Raphael. Neben den Erzieherinnen kümmert sich auch eine Sprachförderkraft des Landkreises Emsland um die Mädchen und Jungen. Fünf Stunden in der Woche geht sie von Gruppe zu Gruppe und arbeitet mit einzelnen Kindern. Auch das Vorlesen und Sprachspiele sind wichtige Bausteine der täglichen Arbeit.

St. Raphael wurde im Jahr 2000 eröffnet. Den Kindergarten mit drei Regelgruppen, einer Ganztagsintegrationsgruppe und zwei Krippengruppen besuchen aktuell 123 Kinder. Das entspricht einer Belegungsquote von 100 Prozent. Die Warteliste ist lang. Denn die Eltern wissen Ihre Kinder in der Einrichtung an der Peter-Jacobs-Straße bestens gefördert und betreut.

Auch die gesunde Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Dies zeigt sich den Besuchern schon im Eingangsbereich. Dort steht der „magische Obst- und Gemüsekorb“. Kinder und Eltern befüllen diesen täglich mit frischen Produkten der Saison. Jeder kann daraus nehmen und probieren. Am Abend ist der Korb meist leer, aber – Simsalabim – am nächsten Tag wieder gefüllt. So werden spielerisch Obst und Gemüse entdeckt.

Zum Abschluss wurde Connemann ein ganz besonderes Privileg zu teil. Sie durfte im Bällebad abtauchen. Allerdings mahnte Eddy (5) die Besucherin vorher eindringlich, sich an die Regeln zu halten. Denn auch für Bundestagsaggeordnete gilt: Schuhe aus!