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Staatssekretär in der Welt der Kräuter

VÖLLEN/HALTE/ASCHENDORF, 15.07.2017

Basilikum, Schnittlauch, Thymian, Minze – an jeder Ecke in der Halle riecht es anders, aber immer würzig gut. Der Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) Dr. Hermann Onko Aeikens fühlte sich im Gartenbaubetrieb von Christel, Steffi und Marcus Rogge sichtlich wohl. Der gebürtige Weeneraner war auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann zu Gast in Völlen, um sich über den Gartenbau vor Ort zu informieren.

Die Familie Rogge bewirtschaftet zwei Hektar unter Glas und einen Hektar im Freiland. Bei einem Rundgang erklärte Christel Rogge den Produktionsablauf. Vor rund 15 Jahren stellte der Betrieb auf Kräuter um. Die Arbeitsabläufe sind durch moderne Geräte einfacher, schneller und zudem schonender für die Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Rund 25 Mitarbeiter sind in dem Betrieb tätig. Auch Rogges vermarkten ihre Produkte über die Gartenbauzentrale eG in Papenburg.

Dort haben sich 45 Betriebe aus Halte, Völlen und Papenburg zusammengeschlossen. Jede 2. Salatgurke kommt inzwischen aus der Region. Ebenso wie über 70 % des in Deutschland verzehrten Basilikums. Connemann bezeichnete den Gartenbau deshalb auch als „grünes Herz der Region“. Sie wies auf die große wirtschaftliche Bedeutung hin.

Vertreter dieser Betriebe waren bei dem anschließenden Gespräch in Völlen mit Aeikens und Connemann. Im Mittelpunkt standen etliche Themen – von Energiepreisen bis zur Flexibilisierung der Arbeitszeiten.

Vor allem die Strompreise belasten die Gartenbauern. Dies gilt gerade vor dem Hintergrund der unmittelbaren Konkurrenz zu den Niederlanden mit einem niedrigeren Niveau. Dies erweist sich als Wettbewerbsnachteil. Aeikens wies auf ein Energieeffizienz-Programm hin, das deshalb für den Gartenbau aufgelegt worden ist. Der Bund stellt dafür bis 2018 mehr als 65 Millionen Euro bereit. Er sagte zu, das Thema mit auf die Agenda zu nehmen und sich dafür einzusetzen, das Programm über 2018 hinaus fortzusetzen. Denn der Bedarf ist da.

Weitere Themen in der Diskussionsrunde waren der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und die bürokratische Belastung durch die Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge. Ein Anliegen war den Betrieben, flexibler als bisher auf kurzfristige Großbestellungen reagieren zu können. Die aktuellen Arbeitszeitregelungen lassen dies nicht immer zu. Sie forderten praxisnähere Arbeitsbedingungen.

Im Anschluss trafen sich Connemann und Aeikens zu einem Gespräch mit dem landwirtschaftlichen Kreisverein Aschendorf-Hümmling und Vertretern der landwirtschaftlichen Vereine vor Ort im Grünen Zentrum. Hier wurde auch über fachliche Themen gesprochen, z.B. die Düngeverordnung. Besondere Sorgen machen sich die Vertreter der Landwirtschaft über die Zunahme an Stalleinbrüchen.