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„Wasserfreunde leisten lebenswichtige Arbeit“

VÖLLEN/PAPENBURG, 29.11.2017

Immer weniger Kinder in Deutschland können schwimmen. Mehr als die Hälfte der 10jährigen sind Nichtschwimmer. Deshalb ertrinken immer mehr Menschen. Umso wichtiger ist die Arbeit der Wasserfreunde Völlen/Papenburg. Die Mitglieder engagieren sich seit Jahren für die Schwimmausbildung – ehrenamtlich. Deshalb besuchte die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann jetzt mit Bürgermeister Jan Peter Bechtluft die Wasserfreunde im Papenburger Hallenbad.

Der Verein entstand 1968, zunächst als Abteilung des FC Stern Völlenerfehn. 1970 wurde dann der Schwimmverein Wasserfreunde Völlen/Papenburg e.V. gegründet. Mit über 1.000 Mitgliedern zählt dieser heute zu den größten Schwimmvereinen in Niedersachsen.

Die Schwimmkurse finde in Flachsmeer und Papenburg statt. Die Wartelisten dafür sind lang. Viele Eltern melden ihre Kleinen bereits nach der Geburt an. Bei einem  Anfängerkurs tummeln sich rund 100 Kinder im Wasser. Knapp 30 Betreuerinnen und Betreuer stehen am Beckenrand oder im Becken, um die richtigen Techniken zu vermitteln. Dabei geht es immer geordnet zu. Im „Elefantenmarsch“ gehen die Kinder von Station zu Station. Hier wird getaucht, dort springen die Kinder vom Ein-Meter-Brett, an einer anderen Stelle machen die Anfänger ihre ersten Züge im Wasser.

Die Betreuerinnen und Betreuer achten darauf, dass ein Kind „richtig“ schwimmen lernt. Wer sich nur über Wasser halten kann, gilt als Nichtschwimmer. Der 1. Vorsitzende Jakobus Rieken erklärt: „Wassergewöhnung und Technik sind in den ersten Jahren sehr wichtig. Die Kinder müssen bei uns jede Übung für das Seepferdchen zweimal bestehen, bevor sie das Abzeichen bekommen. Aber der Spaß am und im Wasser ist genauso wichtig.“

Der Einsatz lohnt sich. Viele Vereinsmitglieder sind durch die Kurse zu den Wasserfreunden gekommen und engagieren sich dort heute. Unter den Betreuerinnen und Betreuern befinden sich jugendliche Leistungsschwimmer, Lehrer und Erzieher aus kooperierenden Schulen und Kitas sowie Eltern. Sie geben nachmittags und abends ihr Wissen an die Jüngsten weiter. Gitta Connemann ist beeindruckt: „Ohne die Wasserfreunde könnten viele Kinder im Overledingerland und nördlichen Emsland nicht schwimmen. Das ist aber bei den vielen Wasserflächen bei uns lebenswichtig. Die Wasserfreunde sind Lebensretter.“

Dafür braucht es aber auch entsprechender Möglichkeiten. Wasserfreunde und Gäste waren sich einig: ohne Bäder keine Schwimmer. Anfang der Sechziger errichtete fast jede Kommune ein Schwimmbad. Noch Anfang der Neunziger konnten über 90 Prozent der Deutschen schwimmen. Inzwischen mehr Bäder werden geschlossen als geöffnet. Connemann berichtete, dass 2016 in Deutschland 98 Bäder dicht gemacht wurden. Nur zwei wurden neu gebaut. Das soll in Papenburg nicht passieren.

Für Bürgermeister Jan Peter Bechtluft hat das Thema deshalb eine enorme Bedeutung: „Die Stadt Papenburg beschäftigt sich intensiv mit der Frage, wie der Schwimmbadbetrieb auch in Zukunft sichergestellt werden können. Dabei arbeiten wir eng mit den Eigentümern und Betreibern von Hallen- und Freibad zusammen, kümmern uns aber auch um die Möglichkeit eines Badneubaus. Die Kosten für die Neuerrichtung eines Bades sind allerdings immens. Rat und Verwaltung müssen einen Weg finden, die vorhandene Infrastruktur zum Schwimmen so gut es geht am Netz zu halten und gleichzeitig eine Lösung für die kommenden Jahrzehnte zu finden. Daran arbeiten wir.“