19.11.2013: Vorurteile entsprechen nicht der Wahrheit
FIRREL. Als sich die Schüler des Teletta-Groß-Gymnasiums Gedanken um eine Praktikumsstelle machen sollten, kam Hilko Meyer aus Firrel sofort die Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann in den Sinn. Der politikinteressierte 16-Jährige wollte sich selbst ein Bild von der Arbeit einer Abgeordneten machen. „Man hört immer, dass Politiker viel Geld verdienen und Hände schütteln, aber nicht wirklich etwas machen“, erzählt der Schüler. Jetzt wollte er herausfinden, ob dieses Bild stimmt. Die Wahl fiel auf Gitta Connemann, die aus dem Nachbardorf Holtland kommt. Da sie ihn schon von klein auf kennt, rechnete sich Hilko gute Chancen aus und behielt Recht.
In der Zeit vom 4. bis zum 15. November durfte sich der 10.-Klässler ein Bild von der Politik auf Bundesebene machen. Am beeindrucktesten war es für ihn zu sehen, welches öffentliches Arbeitspensum die Abgeordnete vorlegt. Ein Termin jagt den nächsten. In den Wahlkreisbüros in Leer und Papenburg geht es dann weiter. Da wird telefoniert, koordiniert, getippt und organisiert. „Was da so im Hintergrund alles abläuft, ist wirklich beeindruckend. Frau Connemann selbst telefoniert eigentlich pausenlos“, verriet der Schüler. Vorurteile über Politiker sind jetzt für den Schüler kein Thema mehr. Ein Job für ihn wäre es aber dann doch nicht: „Zwar kommt man viel rum, trifft viele Menschen und bearbeitet spannende Themen, aber man hat ja kein Privatleben mehr. Es kennt einen ja jeder. Außerdem ist es doch eine ganze Menge Stress.“
Gitta Connemann lässt sich gerne von Praktikanten über die Schulter sehen. „Der Ruf der Politik ist ja leider nicht der beste. Schein und Sein haben aber wenig miteinander zu tun.“ Am besten sei es, wenn sich junge Menschen wie Hilko ein eigenes Bild machen würden. „Es ist wichtig junge Menschen wieder für die Politik zu begeistern. Davon profitieren wir alle – vor allem unsere Demokratie“, so die Christdemokratin.
Hilko jedenfalls hat in zwei Wochen eine Menge gesehen und auf den Terminen in den Städten, Gemeinden und verschiedenen Einrichtungen auch viele interessante Menschen kennengelernt. Jetzt heißt es, wieder die Schulbank zu drücken. Bis zum Abitur liegen noch zwei Jahre vor Hilko. Welchen Beruf er dann ergreifen möchte, da ist er sich selbst noch nicht ganz sicher. Vielleicht führt ihn sein Weg ja am Ende doch noch in die Politik.