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Mehrgenerationenhaus Leer für weitere Förderung bis 2020 ausgewählt

LEER2.9.2016

Um ein Smartphone zu verstehen, benötigen viele Großeltern die Hilfe ihrer Enkel. Andersherum können Oma und Opa ihnen dafür bei einer besonders kniffeligen Matheaufgabe den richtigen Tipp geben. Der Austausch zwischen Generationen nicht nur für beide Seiten lehrreich. Dieser sorgt auch für mehr Verständnis zwischen Jung und Alt.

Leider leben aber immer weniger Generationen unter einem Dach. Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Wohnungen sind zu klein oder aber die Großeltern in der Rente mit dem Wohnmobil unterwegs. Arbeits- oder Studienplatz zwingen dazu, die Heimat zu verlassen. Dadurch findet dieser wichtige Austausch immer weniger statt.

Das Mehrgenerationenhaus in Leer schließt diese Lücke seit Januar 2008. Trägerin ist die ev.-luth. Christuskirchengemeinde. Im Katharina-Bora-Haus am Hoheellernweg begegnen sich Jung und Alt und profitieren von den Erfahrungen oder Fähigkeiten der anderen Generationen. Ob Computerkurse für Senioren, Hausaufgabenhilfe für Schüler, ein Plattdeutschcafé oder ganz einfach nur Spielenachmittage. All das wird möglich durch viele ehrenamtliche Unterstützer.

Seit Anfang an erhalten die Leeraner eine finanzielle Unterstützung durch den Bund. Das aktuelle Aktionsprogramm „Mehrgenerationenhäuser II“ läuft aber Ende des Jahres aus. Damit endet auch die jährliche Finanzspritze in Höhe von 30.000 Euro vom Bund. Kirchenvorstand und Mitarbeiter der Einrichtung hatten deshalb Sorge, wie es in Zukunft mit der Finanzierung weitergehen wird. Sie wandten sich deshalb an die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann.

Als Schirmherrin begleitet sie die Einrichtung seit deren Gründung und setzte sich dafür ein, dass dieses immer eine Bundesförderung erhielt. Auch jetzt setzte sich die Unionspolitikerin mit dem Familienministerium in Verbindung und warb beim zuständigen Haushälter Alois Rainer MdB persönlich um Unterstützung. Dieser hatte sich im Jahre 2014 bereits einmal bei einem Besuch in Leer ein eigenes Bild von den Angeboten im Katharina-Bora-Haus gemacht. Auch das half.

Denn nun steht fest: es kann weitergehen. Connemann konnte dem Koordinator der Einrichtung Johann Nordbrock jetzt offiziell mitteilen: „Berlin gibt grünes Licht.“ Das Mehrgenerationenhaus Leer ist für eine Förderung im neuen „Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus“ ausgewählt worden. Aus Sicht der Schirmherrin vollkommen zu Recht. „Die Menschen, die sich im und für das Haus engagieren, haben diese weitere Förderung verdient. Die Entscheidung ist eine Anerkennung ihrer Arbeit. Denn sie kümmern sich umeinander, geben sich gegenseitig Halt im Alltag – über Generationen und Nationalitäten hinweg.“ schwärmt Connemann. Sie sieht das Haus damit auch für seine neue zusätzliche Aufgabe gerüstet, die Integration von Menschen mit Fluchthintergrund.

Nun müssen die Leeraner nur noch den abschließenden Förderantrag stellen. Dieser muss bis zum 31. Oktober 2016 beim Bundesamt für Familie und Zivilgesellschaftliche Aufgaben vorliegen. Dann ist die Bundesförderung in Höhe von 30.000 Euro jährlich ab dem 1. Januar 2017 bis zum 31. Dezember 2020 gesichert.

Johann Nordbrock ist erleichtert: „Jetzt haben wir für vier weitere Jahre Sicherheit. Damit können wir planen und weiterhin Generationen und Menschen miteinander verbinden. Wir freuen uns riesig. Und wir sind Frau Connemann für ihre tolle Unterstützung dankbar.“

Allerdings gibt es wie in den letzten Jahren noch eine Voraussetzung. Die Bundesförderung gibt es nur bei einer Kofinanzierung in Höhe von jährlich 10.000 Euro durch Stadt, Kreis und Land. In der Vergangenheit gab es damit aber keine Probleme. Auch jetzt ist sich die Christdemokratin sicher: „Bei einem solchen Angebot des Bundes kann man nicht Nein sagen.“