Aus Alt mach Neu in nur einem Jahr
BOEN, 29.9.2016
Es gab kaum jemanden, der die alte Gasstätte Heini Müller in Wymeer-Boen nicht kannte. Der alte Gulfhof aus dem Jahre 1890 an der Boenster Hauptstraße prägte das Ortsbild. Dort befand sich nicht nur die Gaststätte sondern auch ein Tante-Emma-Lädchen. Beides ist seit mehr als 15 Jahren Geschichte. Das alte Gebäude drohte zu verfallen. Dies wäre ein herber Verlust für das Ortsbild gewesen.
Wäre. Denn wer heute an dem Gulfhof vorbeifährt, sieht das Gebäude in komplett neuem Glanz. Möglich wurde dies durch die Familien Smidt und Frieling. Mit Energie, Schweiß, Sachverstand und der Hilfe vieler Freunde und Verwandter verwandelte das Unternehmen den Gulfhof in ein modernes Bürogebäude und die ehemalige Scheune in große Lagerhallen. Nach einjähriger Kernsanierung und Umbauphase zog das Bauunternehmen im Jahr 2013 in das Gebäude ein.
Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann besuchte jetzt den Betrieb von Walter Frieling und Siegfried Smidt und war von dem Ergebnis des Umbaus begeistert: „Das Ergebnis ist ein Glücksfall für Boen.“
Die Smidt/Frieling Bauunternehmen GmbH gibt es bereits seit 2006. Die beiden Inhaber hatten sich bei ihrem vorherigen Arbeitgeber in Wymeer kennengelernt. Nach seinem Tod wagten sie vor gut zehn Jahren den Schritt in die Selbstständigkeit. Damals hatte der Betrieb seinen Sitz noch in der Kirchstraße in Wymeer.
Das Bauunternehmen um die Ehepaare Smidt aus Weenermoor und Frieling aus Wymeer bietet heute Rundum-Pakete für private Hausbauer an. Aus gutem Grund, erklärt Walter Frieling: „Unser Hauptstandbein ist der Bau von Einfamilienhäusern und Doppelhaushälften.“ Aus kleinen Zeichnungen der Kunden entstehen hier in etlichen Arbeitsschritten echte Häuser. Der Betrieb berät, erstellt die Baupläne und holt Angebote für alle anderen Gewerke ein – vom Heizungsbauer bis zum Elektriker. „Die meisten Kunden kommen aus dem Rheiderland. Aber es gibt auch Aufträge aus dem Overledinger Land und den Niederlanden“, sagt Walter Frieling stolz.
Neben Walter Frieling, Meister im Maurer- und Betonhandwerk, und dem gelernten Maurer Siegfried Smidt sind mittlerweile 15 Mitarbeiter in dem Unternehmen beschäftigt. Dazu gehören eine technische Zeichnerin, acht Maurer und zwei Auszubildende. Büro und Buchführung liegen in dem Händen von Sabine Smidt und Maria Frieling. Vor der Vielfalt der Aufgaben, die ein Bauunternehmen heutzutage schultert, zeigte Connemann Respekt: „Das Rückgrat unserer Wirtschaft sind Betriebe wie dieser. Hier wird ausgebildet. Hier hält man auch in Krisen zusammen. Hier kennt man seine Kunden.“
Deshalb wurde die Christdemokratin auch hellhörig, als Siegfried Smidt ein grundsätzliches Problem ansprach. „In Ostfriesland, gerade auch im Rheiderland, gibt es viele baufällige Häuser oder kleine Höfe. Es gibt immer wieder Familien, die diese übernehmen wollen. Aber wenn das Gebäude außerhalb einer Ortschaft steht, muss man dort zwei Jahre wohnen, um von Grund auf sanieren zu können. Wie soll das in einem baufälligen Haus gehen?“. Connemann sagte zu, diese Frage an das zuständige Bauministerium in Berlin weiterzuleiten.