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398.852,50 Euro für „Prinz Heinrich“

BERLIN/LEER. Der Passagierdampfer „Prinz Heinrich“ beförderte einst Fahrgäste von Emden auf die Insel Borkum. 1909 von der Meyer Werft in Papenburg gebaut und an die Emder Borkumer Klein- und Dampfschifffahrt AG übergeben, war das Stahlschiff seitdem im Linienverkehr zwischen Festland und Insel im Einsatz.

Das Schiff wird heute vom Verein „Traditionsschiff Prinz Heinrich e.V.“ betreut und in Stand gehalten. Eine Aufgabe mit immer neuen Herausforderungen. Aktuell steht die Sanierung des Schiffsdecks an. Denn der Schimmelpilz hat zugeschlagen. Das 250 qm große Deck aus Oregon Pinien-Holz ist an einigen Stellen so marode, dass es ein Sicherheitsrisiko für Mannschaft und Besucher darstellt. Die Kosten für die Sanierung in Höhe von rund 800.000 Euro können aber vom Verein nicht geschultert werden.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann wies den Verein deshalb auf das Denkmalschutzsonderprogramm des Bundes hin. Das Denkmalschutz-Sonderprogramme gibt es seit 2009. Damit kann die Sanierung von Kulturdenkmälern unterstützt werden, die national bedeutsam sind. In Einzelfällen können auch historische Wasser-, Schienen- und Luftfahrzeuge gefördert werden. Davon profitierte die „Prinz Heinrich“ schon einmal – nämlich 2013. Damals vermittelte Connemann eine Finanzspritze in Höhe von 130.000 Euro.

Und nun gibt es erneut Hilfe aus Berlin. Denn der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages entschied heute: die Sanierung des Decks wird mit 398.852,50 Euro bezuschusst.

Connemann freut sich. Und denkt an den langjährigen Vorsitzenden des Vereins Dr. Wolfgang Hofer, der erst im Mai 2024 verstorben war. „Es wäre schön, wenn Wolfgang Hofer diese gute Nachricht noch gehört hätte. Ihm wäre ein Stein vom Herzen gefallen – wie allen, die sich im Vorstand engagieren. Diese Förderung ist ein Segen für die maritime Visitenkarte der Stadt Leer. Und sie ist ein weiterer Ritterschlag für die Mitglieder des Vereins, die sich rein ehrenamtlich engagieren.“

Das Dampfschiff ist eines von insgesamt 147 Projekten, die in diesem Jahr eine Förderung erhielten. Damit kann eines der drei ältesten Passagierdampfschiffe auf Nord- und Ostsee weiter Geschichten aus vergangenen Tagen erzählen. Denn die „Prinz Heinrich“ gilt als Entwicklungszeugnis des Übergangs vom Segel- zum Maschinenschiffsbau. „Es ist Geschichte zum Anfassen. Dieses schwimmende Denkmal macht Vergangenheit im wahrsten Sinne des Wortes erfahrbar. Denn der Dampfer fährt noch immer so gut wie vor 100 Jahren.“, so Connemann.