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Bahnhofsaufzüge: Probleme werden beseitigt

PAPENBURG, 27.09.2017

„Wir haben einen klaren Auftrag. Die Fahrstühle werden zuverlässiger laufen als bisher.“ Das versprach Dr. Cay Lienau, Deutscher Bahn Referent, jetzt bei einem Besuch in Papenburg. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann hatte Vertreter der Stadt Papenburg und der Deutschen Bahn AG zu einem Runden Tisch geladen, um gemeinsam eine Lösung der Aufzugproblematik am Bahnhof zu finden.

Denn Connemann weiß: „Wir haben als Bund gemeinsam mit dem Land viel in den Bahnhof investiert. Unser Ziel: Barrierefreiheit. Dafür wurden zwei Aufzüge installiert. Aber der modernste Aufzug bringt nichts, wenn er nicht läuft. In Papenburg müssten dann Ältere, Eltern mit Kinderwagen oder Radfahrer die Treppen überwinden. Und das ist für manche nicht zu schaffen.“

Die Fahrstühle am Bahnhof Papenburg wurden erst im Februar 2016 in Betrieb genommen. Die Baukosten für die gesamten Baumaßnahmen beliefen sich damals auf rund 2,3 Millionen Euro. Die Aufzüge sorgten jedoch von Anfang an für Ärger. Normalerweise sollen sie eine Verfügbarkeit von über 95 Prozent aufweisen. Dies war aber nicht der Fall. Deshalb hatte Connemann bereits einmal zu einem Brandgespräch nach Papenburg eingeladen. Daraufhin wurde Aufzug an Gleis 1 saniert – mit Erfolg. Dort wird die Quote von 95 Prozent sogar übertroffen. Inzwischen gibt es aber Probleme mit dem Aufzug an Gleis 2: „Die Ausfallquote ist ungewöhnlich hoch,“ bestätigte Cay Lienau von der Deutschen Bahn nun in einem Gespräch in Papenburg. „Darauf haben wir reagiert.“

Ein neuer Dienstleister wurde eingesetzt. Dieser hat an dem zweiten Aufzug eine erneute Fehleranalyse gestartet und kündigte Nachbesserungen an. Fehlerhafte Teile sind bereits bestellt. Zukünftig soll zudem das Ersatzteilmanagement deutlich besser funktionieren. Der Aufzugsausfall durch ein defektes Teil, wird ab sofort innerhalb weniger Stunden behoben sein: „Wir hoffen jedoch, dass das kaum noch nötig sein wird. Wir sind guter Hoffnung, dass durch die Analyse auch dieser Fahrstuhl schon bald eine Verfügbarkeit von über 95 Prozent aufweist. Das ist uns Ziel und unser klarer Auftrag“, erklärt Lienau.

Es wurde auch über die Reaktivierung des alten Übergangs mit einfacher Schranke für Notfälle gesprochen. Dieser sei nach der heutigen Rechtslage (Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung (EBO)) nicht mehr zulässig. Allerdings sagte Dr. Lienau Connemann und Bürgermeister Jan Peter Bechtluft zu, eine andere Alternative zu prüfen. So besteht die Möglichkeit, bei Ausfall der Aufzüge, Züge im Bedarfsfall an dem sogenannten „Hausbahnsteig“ an Gleis 1 einfahren zu lassen. Dies sorgt zwar für Verzögerungen von wenigen Minuten, hilft jedoch Fahrgästen, die auf die Fahrstühle angewiesen sind. Betroffene müssten sich bei den Zugbegleitern melden. Jedoch machte Lienau auch deutlich: „Es muss klar sein, dass nicht jeder Zug auf Gleis 1 einfahren kann“.

Als weitere Alternative wiesen die Vertreter der Deutschen Bahn auf die Möglichkeit für Reisende hin, die ein Smartphone besitzen. Auf der Internetseite „Bahn.de“ und mit der App „Bahnhof Live“ können sich Fahrgäste jederzeit informieren, ob Bahnhöfe erreichbar sind und Fahrstühle funktionieren. Dies gilt für jeden Bahnhof – auch für Papenburg. Ein kurzer Blick genügt.

Papenburgs Bürgermeister Jan Peter Bechtluft dankte den Mitarbeitern der Deutschen Bahn für die guten Nachrichten: „Wir haben heute viel gelernt. Es ist gut zu wissen, dass die Bahn das Problem ernst nimmt. So wie bisher geht es nicht weiter.“ Frank Jendick aus dem Bahnhofsmanagement Bremen/Osnabrück der DB Station&Service AG sagte zu, dass ein Mitarbeiter des Bahnhofsmanagements schon bald an einer Ausschusssitzung in Papenburg teilnehmen könnte, um die Situation ausführlich zu erläutern – sehr zur Freude des Sozialausschussvorsitzenden Pascal Albers.

Ein besonderer Dank Bechtlufts ging an die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Sie hatte das Gespräch ermöglicht und die Bahnvertreter nach Papenburg eingeladen. Connemann zeigte sich mit den Ergebnissen des Runden Tischs zufrieden: „Der Bahnhof ist die Visitenkarte einer Stadt. So soll es zukünftig auch in Papenburg sein. Die Bahn hat zugesagt und hier Abhilfe versprochen.“