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Corona = Keine Schützenfeste, keine Kleider

HEEDE, 05.05.2020

„Die Saison ist super angelaufen. Dann kam der Einbruch.“ In nur wenigen Wochen hat sich das Geschäft von Annette Köster dramatisch verändert. Bis Mitte März standen die Kunden in ihrem Modehaus in Heede Schlange.

Denn Köster hat sich auf elegante Damen- und Festtagsmode spezialisiert. Throngefolge, Silberpaare, Abiturienten werden dort fündig. Aber jetzt herrscht Stillstand.

Darüber sprach sie nun mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann und Heedes Bürgermeister Antonius Pohlmann. Diese besuchten Köster in ihrem Betrieb an der Hauptstraße – natürlich auf Abstand.

Das Modehaus gibt es seit mehr als 100 Jahren. 1995 übernahm Annette Köster dem Betrieb von ihren Eltern. Rund 80 Prozent des Umsatzes machen Schützenfeste aus. Aber auch Hochzeiten, Schulentlassungsfeiern, Freisprechungen sorgen für Umsatz.

Genau hier liegt das Problem. Denn auf absehbare Zeit wird es keine größeren Veranstaltungen geben. Hochzeiten, Schützenfeste und andere Feiern sind abgesagt. Für Köster bedeutet dies einen tiefen Einschnitt: „Keine Feste, keine Kleider, kein Verkauf.“ Ans Aufgeben denkt sie dennoch nicht. Die Betriebskosten kann sie in dieser Zeit mit einem Zuschuss aus Berlin abfedern.

Connemann ist vom Kampfgeist Kösters beeindruckt. Sie weiß: „Die Coronakrise ist für die Wirtschaft ein historischer Kraftakt. Wir haben zwar mehrere milliardenschwere Maßnahmenpakete beschlossen, um zu helfen. Aber richten müssen es die Betriebe. Und das geht nur mit Know-How, Kreativität und Kampfgeist. So ist das Emsland groß geworden. Und Annette Köster ist eine Emsländerin durch und durch.“ Pohlmann ergänzt: „Als Bürgermeister unserer Gemeinde Heede stelle ich mich in dieser schwierigen Zeit an die Seite unserer kleinen traditionsreichen Familienbetriebe und die örtliche Gastronomie. Sie sind Abbild des dörflichen Lebens und der Gemeinschaft. Sie brauchen jetzt mehr denn je unsere aktive Unterstützung und planbar eine Zielvorgabe und einen Horizont.“