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Der Herr der Bunder Mühle

BUNDE, 22.08.2017

Er lebt für seine Mühle. Dieter Hunken ist von dem Galeriehollländer an der Weenerstrasse nicht mehr wegzudenken. Er ist Müller, Künstler, Sammler und in vielen Bereichen ehrenamtlich engagiert. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann besuchte Hunken jetzt in der liebevoll restaurierten, vierstöckigen Mühle aus dem Jahre 1869. Als besondere Belohnung gab es den Ausblick über Bunde und das Rheiderland.

Hunken führte die Christdemokratin durch sein Reich. Dazu gehört auch seine Künstlerwerkstatt. Hier fertigt der  64 -Jährige zusammen mit seinem Schwager Karl-Heinz Davids unter anderem Licht- und Feuertonnen. Für seine Werke ist er weltweit bekannt. Seine Ausstellungsstücke stehen inzwischen sogar schon in Australien. Hunken erklärte der Christdemokratin, wie aus alten Ölfässern Kunstwerke entstehen – vom Erstellen der Schablone bis zur Veredlung der Schnittstellen mit Hammerschlagfarbe. Das Bunder Urgestein fertigt alles in Handarbeit. Mit dem Verkauf der Tonnen und anderen Kunsthandwerks finanziert er seine wahre Leidenschaft – die Mühle.

Diese ist fast jeden Tag in Betrieb. Hunken hat erst vor rund  fünf Jahren historisches Mühleninventar aus Halle gekauft. Stück für Stück werden die Geräte aus dem Jahre 1950 jetzt in Bunde platziert. Hunken baut auf, was hier schon einmal stand. Denn die gleichen Geräte gehören auch zur Originalausstattung.

Connemann zeigte sich von dem historischen Walzenstuhl und Rüttelsieb beeindruckt. Vor allem, weil die Geräte wirklich genutzt werden. Denn die Mühle in Bunde läuft regelmäßig. Erst vor kurzem wurde sie für die höchste Anzahl an Flügelumdrehungen in ganz Deutschland ausgezeichnet. „Dieser Dauerbetrieb ist einmalig. In der Mühle steckt  Arbeit, Geld und Schweiß in jeder Etage. Ohne Leidenschaftstäter wie Dieter Hunken würde es diese steinernen Zeitzeugen nicht mehr geben. Hier wird Geschichte gelebt “

Dass Hunken sich darüber hinaus jedoch nicht nur um seine Mühle kümmert, hat bereits der Landkreis Leer gewürdigt. Im Jahre 2007 bekam er einen Blinkfüür für seine ehrenamtlichen Tätigkeiten. Auch heute noch ist er freiwillig engagiert. Jeden ersten Samstag im Monat findet ein Repair Café in seiner Mühle statt. Seine Schmiede-AG an der Oberschule Bunde mit 10-14-Jährigen Jungen und Mädchen ist heiß begehrt. Jedes Jahr müssen die Plätze im Losverfahren vergeben werden. Die Kinder sind von den Arbeiten mit dem Künstler Jahr für Jahr begeistert.

Doch damit nicht genug. Aktuell wartet ein neues Projekt auf Dieter Hunken und seinen Sohn Arno. Beide bauen eine riesige Bahnanlage in der Mühle auf. Bei der HuBuBahn (HunkenBundeBahn) handelt es sich um eine Modelleisenbahnanlage Spur HO, die beide im Laufe der nächsten Jahre in Kleinstarbeit aufbauen und vollends digitalisieren. Das Besondere: Besucher sollen später nicht nur zum Anschauen in die Mühle kommen, sie sollen auch aktiv werden. Voller Vorfreude erklärt Hunken  „Nur Anschauen ist langweilig. Meine Idee ist, dass sich regelmäßige Gäste vom Bahnschrankenwärter bis zum Lokführer hocharbeiten können. Egal ob groß oder klein. Jeder kann lernen, die Züge zu steuern.“