12.9.2014: Einigung zwischen Bund und Gemeinde Lorup in greifbarer Nähe
LORUP. Jede Gemeinde kennt sie: die Frage nach dem schnellen Internet. Inzwischen steht ein guter Breitbandanschluss auf der Wunschliste von Bauherren und Gewerbetreibende ganz oben. Auch in der Samtgemeinde Werlte. „Punktuell haben wir schon recht gute Übertragungsraten. Aber in der Fläche gibt es noch weiße Flecken“, berichtete Ludger Kewe, erster Samtgemeinderat der Samtgemeinde Werlte, bei einem Besuch des Vorstandssprechers der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), Dr. Jürgen Gehb.
Die BImA ist der zentrale Immobiliendienstleister des Bundes. Sie verwaltet derzeit 27.000 Liegenschaften, rund 480.000 Hektar Grundstücksfläche sowie 39.000 Wohnungen für den Bund. Dazu zählt auch das Gelände des Munitionslagers in Lorup. Die Bundeswehr wird den Standort bekanntlich 2018 aufgeben.
Auf dem Gelände steht auch ein Funkturm, der aber schon heute nicht mehr genutzt wird. Dieser wird zwar noch jährlich gewartet, aber es sind keine Sendeeinrichtungen mehr installiert. Bei der Gemeinde Lorup entstand deshalb die Idee, an dem Turm Antennen eines privaten Anbieters für eine bessere Internetversorgung anzubringen. Bürgermeister Wilhelm Helmer ist überzeugt: „Die Nutzung als Übergangpunkt für mobiles Internet wäre ein Gewinn; nicht nur in der Samtgemeinde Werlte, sondern im ganzen nördlichen Altkreis. Davon würden unsere Bürgerinnen und Bürger profitieren.“
Helmer wandte sich deshalb an die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Diese nahm Kontakt mit dem Verteidigungsministerium auf und erhielt von dort schriftlich grünes Licht. „Der Bund hat keine Einwände gegen eine Mitnutzung durch die Gemeinde Lorup.“ Nun geht es um den Preis für die Nutzung. Die Vorstellungen zwischen der BImA als Eigentümerin und der Gemeinde weichen allerdings stark voneinander ab. „Bei dem geforderten Preis baut der Versorger lieber selbst einen Turm.“, stellte Ludger Kewe fest.
Deshalb lud Connemann den Chef der BImA nach Lorup ein. „Im Moment hat niemand etwas von dem Turm. Im Fall einer Einigung würde die BImA sogar noch etwas Geld bekommen.“, warb die Christdemokratin für einen Kompromiss. Am Ende zeigte der BImA-Chef Dr. Jürgen Gehb Verständnis und Bereitschaft, den Mietpreis noch einmal zu überprüfen: „Ich bin mir sicher, dass wir sehr bald eine Lösung finden werden, mit der beide Seiten leben können.“