29.1.2016: Kritik am Land, Lob für Landkreis
ASCHENDORF. Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann besuchte jetzt die neue Flüchtlingsunterkunft in den ehemaligen ADO-Hallen in Aschendorf. Begleitet wurde sie dabei von Dezernent Marc-André Burgdorf als Vertreter des Landkreises Emsland, Bürgermeister Jan Peter Bechtluft (Stadt Papenburg), Ortsbürgermeister Friedhelm Führs (Aschendorf) und Ursula Mersmann, CDU-Kreistagsmitglied.
Burgdorf hieß die Bundestagsabgeordnete herzlich willkommen. Er dankte bei dieser Gelegenheit auch allen Helferinnen und Helfern sowie dem DRK als Betreiber der Unterkunft für den geleisteten Einsatz. Über 320 Männer, Frauen und Kinder halten sich aktuell in der Notunterkunft auf, die vor einigen Tagen eröffnet wurde. In Aschendorf können bis zu 1.000 Menschen untergebracht werden.
„Der Landkreis Emsland beweist einmal mehr seine Spitzenstellung. Planung und Organisation bei der Herrichtung der ehemaligen ADO Hallen als Flüchtlingsunterkunft sind generalstabsmässig. Das emsländische Netzwerk mit DRK, Stadt, Polizei und Politik bewährt sich wieder bestens.“, stellte Connemann während der Besichtigung fest. Sie dankte allen Akteuren, die für die Umsetzung verantwortlich sind. „In Berlin wird über das Flüchtlingsthema geredet, hier wird es wirklich abgearbeitet.“
Connemann übte darüber hinaus wegen der grundsätzlichen finanziellen Ausstattung der Kommunen in der Flüchtlingskrise und des Abrechnungsverfahrens massive Kritik am Land. „Niedersachsen rechnet auf den Flüchtlingszahlen von 2014 ab. Aber die Zahlen sind seitdem drastisch gestiegen. Die Kosten werden nicht erstattet. Der Landkreis Emsland muss wie jede andere niedersächsische Kommune mit enormen Summen in Vorleistung gehen. Dabei erhält Niedersachsen vom Bund mehr Geld als je zuvor.“, beanstandete sie das Verfahren. Hier müsse es zu einer fairen Lastenverteilung kommen, forderte Connemann.
Zugleich hob sie die Toleranz und grundsätzliche Offenheit hervor, mit der die Bürgerinnen und Bürger in Aschendorf zunächst die Einrichtung der Flüchtlingsunterkunft begleitet haben und nun auch ihre Bewohner empfangen. „Den Flüchtlingen und ihrer Situation wird viel Verständnis entgegen gebracht. Ich vertraue darauf, dass auch künftig jeder seinen Teil für ein friedliches und zugewandtes Miteinander beiträgt.“, so Connemann abschließend.