5.6.2014: Leeraner sorgen für frischen Wind
LEER. Was macht ein Bayer in Ostfriesland? Saubere Luft. Davon machten sich jetzt die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann, die Bürgermeisterkandidatin Beatrix Kuhl und der Chef der Leeraner CDU Joachim Heemsoth bei einem Besuch der Firma Aerozon in Leer ein eigenes Bild: „Die Luft ist frisch und angenehm.“ Das freute natürlich vor allem den Gastgeber und Firmengründer von Aerozon Johann Engelhardt. Der staatliche geprüfte Kälte- und Lüftungstechniker verbessert seit 1999 die Luft in Restaurantküchen, Hotelzimmern, Tierheimen oder Stadtwerken.
Zunutze machen sich Engelhardt und seine zwei Geschäftspartner das natürliche Verfahren der Photooxidation. Speziell dafür entwickelte UVC-Lampen werden in Luftbereinigungs- und Entkeimungssysteme eingebaut. Diese erzeugen reines Ozon, das mit den Gerüchen und Keimen reagiert und diese damit – im wahrsten Sinne des Wortes – verfliegen lässt. Die photolytische Oxidation ist als kalte Verbrennung bekannt. Mangels Rückstände bleiben laut Engelhardt selbst Lüftungskanäle in Gastronomieküchen fettfrei. Die Gefahr eines Fettbrandes werde minimiert. Das Verfahren ist zertifiziert.
Spannend wurde es für die Vorsitzende des Agrarausschusses Connemann, als Engelhardt ein neues Einsatzgebiet vorstellte. So sollen seine Anlagen auch in der Geflügelhaltung Einsatz finden. Denn neben den Geruchsproblemen machen besonders die Keimbelastungen den Landwirten zu schaffen. Aerozon geht davon aus, dieses Problem lösen zu können und befindet sich im Moment in der Konstruktionsphase. Abschließende Gutachten sollen bis Ende 2015 vorliegen.
Doch auch ohne die Verwendung in der Landwirtschaft haben Engelhardt und seine rund 10 Mitarbeiter eine Menge zu tun. Deshalb sollen jetzt auch die bisherigen drei Betriebsstellen in Ostfriesland in einem Standort zusammengelegt werden. Aerozon will der Stadt Leer allerdings treu bleiben. „Ich habe hier so fabelhafte Mitarbeiter gefunden, natürlich bleiben wir in Leer. Fachkräfte sind Mangelware und besonders in unserer Branche“, erklärte Engelhardt. Kuhl weiter: „Dieses Know-how ist ein Gewinn und auch ein Aushängeschild für unsere gesamte Region. Wir werden natürlich alles tun, um so ein Unternehmen zu halten.“