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Europäische Fischereipolitik muss nachhaltiger werden

Der Deutsche Bundestag hat am gestrigen Donnerstag den Antrag der Regierungsfraktionen von CDU/CSU und FDP zur Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik in der Europäischen Union verabschiedet. Dazu erklären der Vorsitzende der AG Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Holzenkamp, und die zuständige Berichterstatterin Gitta Connemann:

„Die Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik der Europäischen Union ist für viele Fischerfamilien und Verbraucher in unserem Land von größter Bedeutung. Denn Fisch ist beides – Existenzgrundlage und wertvolles Lebensmittel.

Die Europäische Union hat ihre selbst gesteckten Ziele in der Gemeinsamen Fischereipolitik (GFP) bislang verfehlt. Trotz positiver Tendenzen in den letzten Jahren sind nach wie vor Fischbestände überfischt. Die wirtschaftliche Situation der Fischer und ihre Zukunftsperspektiven sind schlecht. Und es gibt weiterhin Defizite bei den Fischereipartnerschaftsabkommen mit den Entwicklungsländern.

Das oberste Ziel der GFP-Reform muss die strikte Einhaltung des Nachhaltigkeitsprinzips sein. Ohne eine signifikante Erholung der überfischten Bestände und der Bewahrung des empfindlichen Ökosystems ‚Meer‘ lässt sich die Zukunft der deutschen und europäischen Fischerei nicht sichern. Als zentrales Instrument setzen wir auf ein modernes Fischerei-Management mit mehrjährigen Bewirtschaftungsplänen. Diese müssen auf alle kommerziell genutzten Bestände ausgedehnt werden. Außerdem muss die Fischerei selektiver werden. Nur so lassen sich Jungfische besser schützen und unerwünschte Beifänge stärker vermeiden.

Wir setzen uns dafür ein, dass die Mitgliedstaaten künftig für das Quoten-Management zuständig bleiben. Eine verpflichtende Einführung von handelbaren Quoten lehnen wir ab. In Deutschland sollte das bewährte Quotensystem fortgeführt werden.

Besondere Verantwortung trägt Europa auch bei der Nutzung von Fischbeständen außerhalb der EU-Gewässer. Das Nachhaltigkeitsprinzip darf nicht an den Grenzen der EU-Gewässer halt machen. Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass die EU-Fischereifahrzeuge nur den Überschuss an Fangmengen fischen können, der von den Fischern in den Entwicklungsländern nicht selbst genutzt werden kann. Dieser Grundsatz muss in allen Fischereipartnerschaftsabkommen der EU fest verankert werden.

Der Verbraucher kann durch seine Kaufentscheidung eine nachhaltige Fischerei wesentlich unterstützen. Aber er muss auch wissen, was er kauft. Wir brauchen Mindestkriterien für ein Fischerei-Nachhaltigkeitssiegel. Hier muss der EU-Kommissionsvorschlag noch deutlich nachgebessert werden.“

Hintergrund:

Im Juni dieses Jahres verständigten sich die EU-Fischereiminister auf eine allgemeine Ausrichtung. Inzwischen liegen im Europäischen Parlament mehr als 2.500 Änderungsanträge zu den Vorschlägen der EU-Kommission vor. Das neue Regelwerk der Gemeinsamen Fischereipolitik der EU soll für die kommenden zehn Jahre gelten.

Ein Blick hinter die Kulissen

„Die Reise hat uns nicht nur viel Spaß gemacht, sondern wir haben auch sehr viel gelernt“, waren sich die 50 Gäste aus Ostfriesland und dem Emsland einig. Sie verbrachten auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann vier Tage in der Bundeshauptstadt. Neben einer Führung in der Gedenkstätte Deutscher Widerstand sowie einem Gespräch in der Forschungs-und Gedenkstätte Normannenstraße (ehemalige Stasi-Zentrale) stand auch ein Besuch im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz auf dem Programm. Und dort konnten selbst erfahrene Teetrinker noch etwas dazulernen: denn Kräutertees sollten immer mit kochendem Wasser aufgegossen werden und mindestens fünf Minuten ziehen. „Nur so können Schadstoffe vernichtet werden“, erläuterte ein Mitarbeiter des Ministeriums. Zum Glück gelte dies nicht für den Ostfriesentee. Ein Höhepunkt der Reise war der Besuch des Reichstags und ein Gespräch der Abgeordneten Gitta Connemann. Die Christdemokratin erzählte von ihrer Arbeit im Wahlkreis und in Berlin. Was macht eine Abgeordnete eigentlich den ganzen Tag? Zum Abschluss der Bildungs- und Informationsreise konnte die Besuchergruppe noch den herrlichen Blick von der Kuppel des Reichstages auf Berlin genießen.

Ein klares Bekenntnis zum Hubschrauberlandeplatz auf Borkum

BORKUM. Gute Nachricht für Borkum: Der Hubschrauberlandeplatz und der Dienstposten der Bundeswehr bleiben weiterhin erhalten. „Es gibt keinerlei Überlegungen, diese auszugliedern. Im Einzelfall ist eine Mitbenutzung durch Dritte im Rahmen freier Kapazitäten möglich“. Das teilte der Parlamentarische Staatssekretär im Verteidigungsministerium Thomas Kossendey in einem Gespräch mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann in Berlin mit. In den letzten Wochen hatte es Vermutungen über eine mögliche Privatisierung der Anlage gegeben. Die Christdemokratin hatte deshalb eine Anfrage gestellt und für Borkum geworben. Jetzt steht fest: Der SAR-Hubschrauber wird weiterhin auf Borkum seinen festen Landeplatz haben – und zwar unter Kontrolle der Bundeswehr. „Dies ist ein weiteres Bekenntnis des Bundes zu Borkum“, betonte Connemann.

Nicht nur für Rettungsflüge hat der Landeplatz eine große Bedeutung, sondern auch für die Anbindung von Borkum an das Festland. „Bei starker Vereisung ist dieser die einzige und verlässliche Verbindung“, sagte Gitta Connemann. Dem stimmt auch Borkums Bürgermeister Georg Lübben zu. „Es ist ein großer Erfolg, dass der Hubschrauberlandeplatz in seiner jetzigen Form weiter bestehen bleibt. Das ist für unsere Insulanerinnen und Insulaner von großer Wichtigkeit“.

Mehrere Firmen haben sich beim Verteidigungsministerium um eine Mitbenutzung beworben. „Es lagen Anfragen vor, die aber bisher wegen nicht ausreichender Kapazitäten abgelehnt werden mussten“, bestätigte Thomas Kossendey. In jedem Einzelfall werde nun geprüft, ob die bestehenden Kapazitäten ausreichen. „Sollte dies der Fall sein, könnten Mitbenutzungsverträge vereinbart werden“, so Kossendey weiter. Die Bundeswehr plane keine Ausweitung der Infrastruktur. Sollte dies von anderer Seite geschehen, müsste die personelle Betreuung der Ausweitung ebenfalls durch Dritte erfolgen.

 

Bahnhof Dörpen: Bahn hält an Realisierung fest

DÖRPEN. Es bleibt dabei: die Deutsche Bahn hält an der Fertigstellung des neuen Bahnhofs in Dörpen bis 2014 fest. Die Bahn bereitet deshalb die Vorplanungen für den neuen Standort an der Neudörpener Straße vor. Das Ergebnis soll im Oktober der Gemeinde vorgestellt werden. „Das ist ein wichtiger Schritt für Dörpen. Als ein aufstrebender Ort ist ein moderner Bahnhof ein Muss“, freuen sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann, der Dörpener Bürgermeister Manfred Gerdes sowie Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken über die positive Nachricht aus Hannover. Gitta Connemann hatte sich mehrfach von der Deutschen Bahn über den aktuellen Sachstand informieren lassen.

Die konkreten Pläne für den Neubau wird die Deutsche Bahn im Oktober in Dörpen vorstellen. „Das ist wirklich eine gute Nachricht. Ich freue mich, dass das Verfahren mit der Deutschen Bahn so reibungslos funktioniert“, sagte Samtgemeindebürgermeister Hermann Wocken. Mehrere Varianten waren bereits im letzten Jahr für eine Sanierung am bisherigen Standort geprüft und dann wieder verworfen worden. Der Grund: entweder waren die Vorschläge zu teuer oder sie kollidierten mit den Erweiterungsplänen der Umschlaggesellschaft für den Kombinierten Verkehr (DUK) am bisherigen Standort. Der Rat der Gemeinde Dörpen hatte deshalb dem Neubau an der Neudörpener Straße einstimmig zugestimmt.

Es musste auch etwas passieren. Denn der bisherige Bahnhof ist alles andere als ein Aushängeschild für Dörpen. „Der Bahnhof ist in seinem gegenwärtigen Zustand keine gute Visitenkarte für uns“, sagte der Dörpener Bürgermeister Manfred Gerdes. Das sieht Gitta Connemann genauso. „Für Menschen mit Handicap oder Eltern mit Kindern ist er eine Katastrophe“, betont die Christdemokratin.

Zu den konkreten Vorplanungen wollte sich die Bahn noch nicht äußern, sondern erst bei der offiziellen Vorstellung im Oktober in Dörpen. Fest steht aber: der neue Bahnhof wird natürlich behindertengerecht gestaltet, teilte ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn mit. Finanziert wird der Bahnhofsneubau aus dem Förderprogramm „Niedersachsen ist am Zug II“ gemeinsam von Bund und Land. Für die Modernisierung von insgesamt 40 Bahnstationen in Niedersachsen stehen rund 100 Millionen Euro zur Verfügung, so Gitta Connemann.

„Wir sind weiter im Spiel“

WEENER. Gute Zwischennachrichten aus Berlin: die Bundeswehr hat weiterhin großes Interesse, die Ausbildungsplätze in der Region zu erhalten. Dies ist das Ergebnis eines Gesprächs, das die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann jetzt mit dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesminister der Verteidigung Thomas Kossendey (MdB), Oberst Christian Walkling und Ministerialdirigent Christian Nachtwey in Berlin führte. Dort hatte die Christdemokratin für den Verbleib der 138 Ausbildungsplätze in der Region geworben. Bisher ist die Ausbildung junger Menschen in Weener bis 2014 gesichert. „Wir sind weiter im Spiel“, zeigte sich Connemann nach dem Gespräch vorsichtig optimistisch.

Bekanntlich stehen derzeit alle 32 Ausbildungswerkstätten in Deutschland auf dem Prüfstand. Ist dieses Ausbildungssystem geeignet, den erforderlichen qualifizierten Nachwuchs zu gewinnen? Stehen Aufwand und Nutzen in einem vertretbaren Verhältnis? Wie können die vorhandenen Strukturen optimiert werden? Dies sind nur einige der Fragen, die von den Streitkräften und dem Personalmanagement der Bundeswehr beantwortet werden müssen.

Dazu wurden vor Ort in jeder Ausbildungswerkstatt Daten erhoben und ausgewertet. Für Weener wurden dabei auch Minuspunkte festgestellt. „Leider ist der bauliche Zustand der Werkstätten schlecht bis nicht nutzbar. Der Investitionsbedarf ist groß“, erklärte der für Grundsatzangelegenheiten der Ausbildung der Streitkräfte zuständige Oberst Walkling. Und dennoch gibt es Hoffnung. Denn auf der Plusseite stehen zwei wichtige Argumente für die Ausbildung im Rheiderland. „Nur in Weener werden Fachinformatiker und Elektroniker ausgebildet. Das Angebot und die Qualität der Ausbildung werden anerkannt“, betonte Connemann.

Der Dreh- und Angelpunkt in dem Gespräch war auch die Frage: welcher Beitrag kann vor Ort für den Erhalt der Ausbildungswerkstatt geleistet werden? Denn die Einrichtung der Bundeswehr ist sanierungsbedürftig. Die Kosten werden auf rund fünf Millionen Euro geschätzt. Auf Initiative der Leeranerin hatte ein Runder Tisch dazu ein Konzept erarbeitet. Eine Alternative sei der Neubau einer Werkstatt durch einen Investor. In diesem Fall wäre eine wirtschaftlich tragbare Übergangslösung erforderlich, erläuterte Gitta Connemann. Als Option käme damit auch eine Umsiedlung der Ausbildungswerkstatt zeitweise oder dauerhaft in bestehende Werkstätten im Landkreis Leer in Betracht, so die CDU-Politikerin weiter. „Entscheidend ist, dass die Ausbildungsplätze in Weener und der Region erhalten bleiben.“

Nun müssen die Voraussetzungen vor Ort geprüft werden. Das Engagement vor Ort könnte dabei eine wichtige Rolle für den Erhalt der Ausbildungswerkstatt an einem ostfriesischen Standort spielen. Denn in wenigen Wochen soll eine Empfehlung zur Zukunft aller Ausbildungswerkstätten vorgelegt werden.

Ein großer Kritikpunkt steht aber jetzt schon fest: insgesamt sei die Übernahmequote in Höhe von durchschnittlich 35 Prozent bundesweit nicht ausreichend. „Derzeit stehen Ausbildungskosten und Übernahmequoten nicht im angemessenen Verhältnis“, berichtet Oberst Christian Walkling. Das trifft auch auf den Standort Weener zu. Dort liegen die Übernahmequoten unter dem Durchschnitt.

„Die Ausbildung in Weener ist dank des Einsatzes der Ausbilder ausgezeichnet. Die personellen Voraussetzungen sind bestens. Wir haben eine Chance verdient“, warb Gitta Connemann in Berlin für den ostfriesischen Standort. Die Einrichtung sei ein Aushängeschild bei der Nachwuchswerbung für die Bundeswehr. Das sieht Thomas Kossendey genauso. „Eine positive Grundstimmung ist sicherlich gegeben“, sagte der Parlamentarische Staatssekretär mit Blick auf die Zukunft der Ausbildungswerkstatt in Weener.

Weitere Finanzspritze für Borkumer Wasserturm

BORKUM. Der Bund hat bereits einen Zuschuss für die Sanierung des Borkumer Wasserturms von 150.000 Euro bewilligt. „Damit ist der Ball ins Rollen gekommen“, freut sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann. Denn jetzt sicherte auch das Land Niedersachsen seine Unterstützung mit 146.000 Euro zu. „Unser Einsatz ist ein weiteres Mal belohnt worden“, so Connemann weiter. Sie hatte zu einem Runden Tisch ins Borkumer Rathaus eingeladen, um die weitere Finanzierung zu sichern.

Neben Vertretern der Stadt und Mitgliedern des Vereins „Watertoorn Börkum“ nahmen auch Hermann Schiefer vom Landesamt für Denkmalpflege sowie Karsten Deyerling vom Amt für Landentwicklung (LGLN) an dem Gespräch teil. Auf Bitte der Christdemokratin hatten die beiden  die Möglichkeit einer Landesförderung geprüft – mit Erfolg. Beide Landesvertreter sicherten zu: Das Land Niedersachsen wird sich beteiligen. Der Zuschuss von 146.000 Euro stammt aus dem EU-Topf „Kulturerbe“. Nur Bauwerke mit einer landesweit großen Bedeutung erhalten diese Unterstützung. Und dazu zählt jetzt auch der Borkumer Wasserturm.

Alleine für die erste Projektphase, die Rekonstruktion des Daches sowie der Umbau des Wasserturms, werden 494.000 Euro benötigt. Bereits im Mai diesen Jahres wurde eine Förderung von 150.000 Euro aus Bundesmitteln bewilligt. Der Verein ist bereit, selbst 70.000 Euro zu schultern. Für den ersten Bauabschnitt fehlt damit „nur noch“ eine Summe von 128.000 Euro. „Den restlichen Betrag werden wir auch noch zusammen bekommen. Wir sind auf dem richtigen Weg“, zeigte sich die Connemann optimistisch. Dafür sollen beispielsweise die Sparkassenstiftung, die VR-Stiftung, die EWE-Stiftung, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die Gerhard ten Dornkaat-Koolmann-Stiftung sowie die Bingo-Stiftung angesprochen werden. Hilfe signalisiert auch die Stadt Borkum. „Wir werden dieses tolle Vorhaben tatkräftig unterstützen“, sagte Bürgermeister Georg Lübben.

In der zweiten Projektphase plant der Verein „Watertoorn Börkum“, den Turm zu einem Wassermuseum auszubauen. Die Kosten werden dafür auf 474.000 Euro geschätzt. Bislang stehen Eigenmittel des Vereins in Höhe von 50.000 Euro zur Verfügung. In der dritten Bauphase soll zusätzlich ein Info-Pavillon gebaut und als Begegnungszentrum genutzt werden. Für die geplanten Kosten von 161.000 Euro stehen 20.000 Euro an Eigenmitteln bereit.

Der Wasserturm ist eines der Borkumer Wahrzeichen. Er wurde 1900 erbaut und steht seit 1983 unter Denkmalschutz. „Dieses Bauwerk ist einmalig an der Küste“, betonte Connemann. Mit der Landesförderung werde ein weiteres Mal die Bedeutung dieses Bauwerks für die Insel und die ganze Region unterstrichen. Dem stimmt auch Werner Tapper zu. „Wir freuen uns riesig über die Förderung“, sagte der Vorsitzende des Vereins „Watertoorn Börkum e.V.“ Mit weiteren Fördermitteln sei die Chance groß, dass mit dem ersten Bauabschnitt in 2013 begonnen werden könne. Tapper fiebert schon der Fertigstellung des Bauwerks entgegen. „Das wird ein Kleinod für Borkum“.

Auch Dr. Monika Harms von der Borkumer CDU zeigt sich von niedersächsischen Landesförderung begeistert. „Im Hinblick auf die gewünschte Intensivierung der deutsch-niederländischen Städtepartnerschaft zwischen der Gemeente Eemsmond und der Stadt Borkum bieten die Bestrebungen des Vereins, den Wasserturm auch zu einem grenzüberschreitenden deutsch-niederländischen Begegnungs- und Tagungszentrum auszubauen, einen hervorragenden Beitrag zur Vertiefung unserer nachbarschaftlichen Beziehungen und Freundschaften“, so die CDU-Stadtverbandsvorsitzende und stellvertretende Bürgermeisterin.

Am Runden Tisch beteiligten sich neben Connemann Bürgermeister Georg Lübben, Hermann Schiefer (Landesamt für Denkmalpflege – Gebietsreferent Weser-Ems), Karsten Deyerling (LGLN Aurich), Christian Hofmann (Leiter Wirtschaftsbetriebe der Stadt Borkum), Niels Juister (Landkreis Leer – Untere Denkmalschutzbehörde). Für den Verein „Watertoorn Börkum e.V.“ waren Werner Tapper (Vorsitzender), Jürgen Müller, Gregor Ulsamer, Tönjes Akkermann, Freerk Leemhuis, Prof. Dr. Rainer Fremdling sowie Maria Ostermann mit dabei. Die Borkumer CDU wurde durch Dr. Monika Harms und Jo Harms vertreten.

„Sie schlagen eine wichtige Brücke“

Heiko und Hilde Freese beteiligen sich mit ihrem Biolandhof bereits seit 1985 an dem Bundesprogramm „Ökologischer Landbau“. Als Demonstrationsbetrieb zeigen  sie rund 200 Besuchern pro Jahr wie Ökolandbau in der Praxis funktioniert. Davon ließ sich gestern auch Dr. Hanns-Christoph Eiden, Präsident der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, überzeugen. „Sie schlagen eine wichtige Brücke zwischen den Verbrauchern und der Landwirtschaft. Gute landwirtschaftliche Produktion spielt für die Menschen heute eine immer größere Rolle“. Eiden war auf Einladung der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann nach Rhauderfehn gereist.

„Unsere regionalen Produkte sind führend. In Deutschland werden nach weltweit höchsten Standards Produkte erzeugt und zwar vor Ort ohne lange Transportwege. Davon profitieren Verbraucher und Umwelt in gleicher Weise“, zeigte sich Gitta Connemann nach der Betriebsbesichtigung beeindruckt. Das Angebot auf dem Biolandhof Freese ist groß: rund 50 verschiedene Gemüsekulturen von Gurken bis Tomaten baut der Betrieb im Freiland und Gewächshaus pro Jahr an. Die Produkte werden unter anderem in den beiden Hofläden sowie auf den Wochenmärkten in Aurich und Rhauderfehn verkauft werden. „Alles, was in Ostfriesland wächst, findet man bei uns“, sagte er. Und sollte es mal einen Engpass geben, kann er sich auf den Naturland-Hof Achter’d Diek Wilko de Boer im Rheiderland verlassen. Dieser hilft beispielsweise auch schon mal mit Kartoffeln aus.

Die Nachfrage nach Öko-Produkten in der Region nimmt weiter zu. Deshalb überlegt Heiko Freese bereits, ein 3000 Quadratmeter großes Glashaus zu bauen. „Der Platz reicht einfach nicht mehr aus. Wir wollen mehr produzieren“. Insgesamt arbeiten 20 Mitarbeiter auf dem Biolandhof Freese in Rhauderfehn.

„Das endet in einem Flickenteppich“

Wenn die Abgeordneten im September wieder nach Berlin kommen, wartet auf sie der Entwurf eines neuen Tierschutzgesetzes. Eine der geplanten Neuregelungen sorgt derzeit bereits für Unruhe bei den Rassegeflügelzüchtern in der Region. Streitpunkt ist die Änderung des Paragrafen 11 b. Diese Vorschrift verbietet schon heute die sogenannte Qualzucht auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. Darauf könnte es in der Zukunft aber nicht mehr ankommen. Im Gegenteil: als Grundlage sollen künftig „durchschnittliche züchterische Kenntnisse“ gelten. Der Amtsveterinär vor Ort könnte dann ein Ausstellungsverbot verhängen.

Josef Quatmann und Volkwin Janßen schütteln deshalb mit den Köpfen. „Wir wollen den §  11 b in der jetzigen Form behalten. Denn die Gesundheit unserer Tiere liegt uns am Herzen. Die Änderung wird den Tierschutz nicht verbessern. Es werden nur neue bürokratische Hürden geschaffen und Züchter verunsichert“, kritisieren die beiden Mitglieder vom Landesverband der Rassegeflügelzüchter Weser Ems e.V. im Gespräch mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann.

Große Sorgen bereiten dem 2. Vorsitzenden und dem Tierschutzbeauftragten des Verbandes die geplanten zusätzlichen Befugnissen der Amtsveterinäre. Die Entscheidung über ein Ausstellungsverbot soll künftig im „subjektiven“ Ermessen des örtlichen Amtsveterinärs liegen. Wissenschaftliche Erkenntnisse sollen keine Rolle mehr spielen. „Es kann doch nicht sein, dass solche Entscheidungen nicht mehr auf der Grundlage von Daten sondern von subjektiven Erkenntnissen getroffen werden.“ Denn immerhin ginge es bei dem Ausstellungsverbot um eine einschneidende Maßnahme für Züchter.

Die beiden Züchter treffen bei Connemann auf Verständnis. Sie erinnert an ähnliche Erfahrungen, in denen Kompetenzen verlagert wurden. Von Ort zu Ort werde anders entschieden. „Das endet in einem Flickenteppich“, befürchtet die Christdemokratin in dem Gespräch. Sie erinnert daran, dass das vergangene Jahr noch im Zeichen der „Biodiversität“ gestanden habe. „Die biologische Vielfalt  ist auch das Ergebnis der Arbeit von Züchterinnen und Züchtern. Denn ohne diese gäbe es heute viele Rassen nicht mehr“, lobte sie die Arbeit der Rassegeflügelzüchter. Josef Quatmann und Volkwin Janßen bekräftigen, dass Züchter nicht nach Gewinn streben sondern aus Liebe zum Tier.

Die Entscheidung über die geplanten Änderungen des Tierschutzgesetzes ist noch nicht gefallen. Josef Quatmann und Volkwin Janßen wollen deshalb nicht locker lassen und weiter für die Beibehaltung des Paragrafen 11b in der alten Form kämpfen. Die Rechtslage soll bleiben wie sie ist. Connemann sicherte ihnen bei Unterstützung zu. Und sie hat bereits Wort gehalten: die Christdemokratin hat bereits Briefe an den agrarpolitischen Sprecher Franz-Josef Holzenkamp MdB und Tierschutzbeauftragten Dieter Stier MdB geschickt. „Wir dürfen die Züchter auf Bundeseben nicht im Regen stehen lassen.“

„Die Konkurrenz schläft nicht“

 

Angefangen hat die Erfolgsgeschichte von Heino Meyer vor 23 Jahren: damals übernahm er in Ihren die Tischlerei Hoffmann mit einer Größe von 700 Quadratmetern und nur drei Mitarbeitern. Heute ist die Tischlerei 5.000 Quadratmeter groß. Und Heino Meyer beschäftigt 34 Mitarbeiter. Diese positive Entwicklung will er auch künftig fortsetzen.  Deshalb investiert der Geschäftsführer in diesem Jahr rund 500.000 Euro in den Familienbetrieb Breiten Weg.

In den Sommerferien wurde eine Halle komplett saniert. Dort soll zukünftig eine neue Plattensäge stehen, die vollautomatisch Platten zuschneidet und sortiert. Der Vorteil: bisher liegt die Auslastung für den reinen Zuschnitt bei 40 Prozent, künftig bei mehr als 90 Prozent. „Die Konkurrenz schläft nicht. Wir müssen unsere Produktion immer weiterentwickeln“, erzählt Heino Meyer im Gespräch mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann, Bürgermeister Eberhard Lüpkes sowie Jan Uwe Kromminga, Alwin Skerat und Bärbel Bleicher-Dust vom CDU-Vorstand.

Aber auch die Produktpalette wurde im Lauf der Jahre ausgeweitet. Heute hat sich der Betrieb auf die Bereiche Möbelbau, Ladenbau und Ausstattungen für medizinische Einrichtungen spezialisiert. Von Einzelhandelsunternehmen bis Privathaushalten – die Einrichtungen der Möbelwerkstätten aus dem Overledinger Land sind gefragt. „Unser weit entferntester Auftrag war in der Französischen Schweiz. Dort trägt jetzt ein Chalet vom Keller bis zum Obergeschoß unsere Handschrift“, berichtet Heino Meyer. Die Nachfrage gerade nach individuellen Möbeln wachse.

Möglich wird dies nur durch qualifizierte Mitarbeiter. Ein Drittel der Belegschaft wurde in Ihren ausgebildet. In den letzten 23 Jahren schlossen mehr als 50 junge Menschen ihre Lehre erfolgreich ab. „Hier wird in Zukunft investiert. Wer so engagiert ausbildet, muss den Fachkräftemangel nicht fürchten“, lobte Gitta Connemann die Firmenphilosophie.

Bei der Auswahl jedes Auszubildenden achtet Heino Meyer nicht nur auf die Noten. Jeder Bewerber muss im Vorfeld ein Praktikum absolvieren. „Es muss einfach passen“, weiß der Geschäftsführer aus langer Erfahrung. Dem stimmt auch Eberhard Lüpkes zu. „Davon profitieren schließlich beide Seiten“, so der Bürgermeister von Westoverledingen.

Zukunftssorgen hat Heino Meyer für seinen Familienbetrieb nicht. „Die Auftragslage ist beruhigend. Und die Nachfolger stehen schon in den Startlöchern“, sagt er gelassen. Darüber freuen sich auch die Christdemokraten. „Das Handwerk in der Region hat einen hervorragenden Ruf. Zu Recht.“

Heino Meyer und Ines de Vries (l.) von „Heino Meyer Möbelwerkstätten“ zeigten Bürgermeister Eberhard Lüpkes, der Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann sowie Bärbel Bleicher-Dust die 5000 Quadratmeter große Tischlerei in Ihren.