Aufschub für Oldersum und Gandersum
OLDERSUM, 13.07.2018
Baumaßnahmen sind wie Schwerter – zweischneidig. Dies erleben gerade die Bürgerinnen und Bürger in Oldersum und Gandersum. Beide Ortschaften sind mit einer Brücke über den Ems-Seitenkanal verbunden. Aber diese Brücke ist baufällig. Die gute Nachricht: Der Bund nimmt jetzt rund 200.000 Euro für die Sanierung in die Hand. Aber dies bedeutet Einschränkungen für den laufenden Verkehr. Betroffen sind Schulkinder, Pendler, Busse und Autofahrer. Es gibt etliche Fragen und viele Spekulationen seit der ersten Meldung des Wasserstrassen- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Emden am 4. Juli.
Bürger wurden aufmerksam und schlugen Alarm – auch bei der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann. Diese wandte sich in der vergangenen Woche an den Leiter des zuständigen Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes (WSA) in Emden Günther Rohe. Auf ihre Initiative fand heute ein gemeinsamer Termin vor Ort in Oldersum mit Günther Rohe und der Projektleiter Hergen von Höveling statt. Dabei waren Ortsvorsteher Jens de Vries, Busunternehmer Folkmar Uffen, Thomas Mittwollen von der Weser-Ems Busverkehr GmbH und Anja Dupree als Vorsitzende des Reitvereins Petkum-Oldersum. Der eine sorgt sich um die Beförderung der Schulkinder und anderer Kunden, die andere um ihr Turnier Anfang August – mit immerhin schon 1.000 Meldungen. Alle brauchen freie Fahrt – jedenfalls zeitweise. Danach gab es ein Gespräch aller relevanter Behörden wie Gewerbeaufsichtsamt, Polizei, Landkreis Leer, Berufsgenossenschaft, Bauunternehmen und WSA Emden. Denn natürlich muss eines immer gewahrt sein: die Sicherheit.
Die Fachleuten stellten fest: es gibt nur ganz wenige Öffnungsmöglichkeiten. Aber diese sollen genutzt werden. Der erste Erfolg: der Beginn der Baumaßnahme wird um zwei Tage verschoben, damit sich alle Beteiligten darauf einstellen können. Der zweite Erfolg: die Zufahrt zum Turnier am 4./5. August wird mit Streckenposten ermöglicht. Der dritte Erfolg: es wird ein eingeschränkter Linienbusverkehr von Montag bis Freitag während der Arbeitszeit in Schritttempo ermöglicht. Die Arbeiten werden während der Passage der Busse unterbrochen. Auf diese Eckdaten haben sich alle relevanten Behörden gerade verständigt.
Weitere Möglichkeiten zur Öffnung der Baustelle für den Verkehr sind ausgeschlossen, heißt es von Seiten des WSA Emden. Denn die Sicherheit muss zu jeder Zeit gewährleistet sein. Connemann zeigte sich erleichtert: „Es ist immer besser, miteinander zu sprechen – und zwar vor Ort. Ich bin Günther Rohe und seinem Team für die Bereitschaft dankbar, auf die Belange vor Ort einzugehen. So konnte ein Kompromiss gefunden werden, der Sicherheit und Belange der Bevölkerung gleichzeitig berücksichtigt.“