Austauschjahr soll im Januar starten
LEER, 31.07.2020
Normalerweise würde sie jetzt die Koffer packen. Die Aufregung würde von Stunde zu Stunde steigen. Doch in diesem Jahr ist alles anders – auch für Martje Tabeling. Die Schülerin wurde von der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann ausgewählt, ein Jahr als Juniorbotschafterin in den USA zu verbringen.
Im August sollte es losgehen. Durch die Coronakrise ist das Parlamentarische Patenschaftsprogramm (PPP) jedoch verschoben. Das Programmjahr wurde auf sechs Monate verkürzt. Deshalb besuchte Connemann die 16-Jährige vorab in Leer, um über den aktuellen Stand zu informieren.
Martje besucht die 10. Klasse des Ubbo-Emmius Gymnasiums in Leer. Sie liebt Rope-Skipping – eine Sportart, die vielmehr ist, als „nur“ Seilspringen. Seit vielen Jahren springt sie im Team. Sie engagiert sich nicht nur bei Wettkämpfen, sondern auch als Jugendtrainerin. Für Connemann ein Hauptgrund für die Wahl. Sie betreut das PPP seit vielen Jahren als Patin. Bei der Auswahl der Juniorbotschafter ist für sie ehrenamtliches Engagement entscheidend: „Martje ist sehr aktiv. Sie setzt sich für andere ein. Das imponiert mir.“
Aus diesem Grund ergatterte Martje das begehrte Ticket. Für ein halbes Jahr wird sie in den USA leben, dort die Schule besuchen, Sprache, Kultur und Menschen kennenlernen. Zwar weiß die 16-Jährige noch nicht genau, wo sie in den Vereinigten Staaten unterkommen wird. Aber das bringt sie nicht aus der Ruhe. Martje hofft, dass es im Januar losgehen kann: „Ich freue mich darauf, eine andere Kultur kennenzulernen. Mit anderen Menschen und Verhaltensweisen in Berührung zu kommen. Auch wenn es nur für 6 Monate ist, freue ich mich auf viele neue Erfahrungen.“
Stand jetzt findet das PPP statt. Auch wenn Änderungen noch möglich sind. Eine entscheidende Rolle spielt am Ende die Entwicklung der Pandemie. Bundestag und Amerikanischer Kongress entscheiden kurzfristig, ob und in welcher Form das Austauschprogramm stattfinden kann. Connemann betont: „Die Gesundheit steht an erster Stelle.“
Dennoch hofft sie, dass der Austausch Anfang 2021 problemlos starten kann. Ihrem „Patenkind“ wünscht sie vor allem ein spannendes Jahr: „Das Herz eines Landes schlägt in seinen Familien. Nur hier kann man eine Kultur nicht nur lernen, sondern leben. Martje ist an dem Menschen interessiert. Sie möchte zur Verständigung beider Länder beitragen. Ich bin mir sicher, dass sie uns sehr gut vertreten wird.“
Hintergrund:
Das Austauschprogramm PPP zwischen Deutschland und den USA gibt es seit fast 40 Jahren. Mit Stipendien des Deutschen Bundestages sowie des US-Kongresses leben junge Deutsche und Amerikaner für ein Austauschjahr in dem jeweils anderen Land. Sie besuchen dort die Schule oder machen ein Praktikum. Für Interessierte finden sich alle Informationen auf https://www.bundestag.de/ppp.