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Barrierefreie Zimmer sind gefragt

BORKUM, 02.05.2023

Das Gebäude gehört zu den Visitenkarten Borkums – das Haus Victoria. Direkt an der Borkumer Strandpromenade gelegen prägt es das Panorama der Insel und das seit Kaisers Zeiten. Das Gebäude wurde 1892 gebaut. Schon damals gehörte der Blick über das Meer zu den besten Lagen auf Borkum. 

Daran hat sich auch 130 Jahre später nichts geändert. Alles andere aber schon. Seit 1955 ist der CVJM Eigentümer des Gebäudes. Und das Innere hat mit der denkmalgeschützten Fassade nichts mehr zu tun. Denn der Altbau wurde 2021 aufwändig saniert. Der Charme aus der viktorianischen Zeit blieb erhalten. Aber es entstanden modernste Zimmer – auch für Menschen mit Behinderungen.

Davon machte sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann jetzt ein eigenes Bild. “Die Barrierefreiheit von Ferienunterkünften wird immer wichtiger. Dies gilt gerade für ein beliebtes Urlaubsziel wie Borkum. In Deutschland leben 7,8 Millionen Menschen mit Behinderungen. Auch sie wollen Urlaub machen.“ 

Die Christdemokratin war selbst einmal nach einem Unfall mehrere Wochen auf einen Rollstuhl angewiesen. „Wer im Rollstuhl sitzt, sehbehindert oder hörgeschädigt ist, hat bei der Suche nach Urlaubsunterkünften besondere Bedürfnisse. Es geht um mehr als Lage oder Verpflegung. Sondern um Fragen wie: Sind Türen und Aufzüge breit genug? Haben die Rauchmelder einen optischen Alarm?“

Das Haus Victoria bietet dafür Lösungen mit den anderen CVJM-Häusern Gästehaus Marina und Villa Catarina. Gemeinsam bilden sie die Marke CVJM-Gästehaus Victoria. Mittlerweile können Leiter Tilo Gast und sein Team zwölf behindertengerechte Zimmer und vier Pflegebetten bereitstellen: „Das ist unser Alleinstellungsmerkmal. Die Nachfrage nach barrierefreien Zimmern wächst. Für uns ist es aber mehr als ein Geschäft. Sondern christlicher Anspruch, jedem Menschen den Aufenthalt auf der Insel zu ermöglichen.“

Für den Sprecher der CDU-Fraktion Björn Leidheiser ist wichtig: „Borkum sollte auch eine Insel für Rollstuhlfahrer und andere Menschen mit Handicaps sein. Dies beziehe ich nicht nur auf unsere Gäste, sondern auch auf uns selbst. In Sachen Barrierefreiheit hat sich zwar schon einiges getan, aber das reicht bei weitem noch nicht aus. Und ein Grundproblem ist und bleibt: es fehlen Pflegekräfte.“

Connemann lobte neben dem Engagement im Bereich der Barrierefreiheit auch das Gesamtkonzept: „Das Haus ist eine kleine Offenbarung. Denn es steht für mehr als Zimmer und Betten.“ Damit meinte die Heselerin nicht nur die standardmäßige Vollpension sondern den familiären Charakter. Schließlich tummeln sich in den Schulferien hier viele Familien mit Kindern. Das ist seit jeher das Kerngeschäft und die größte Kompetenz des Hauses. Für den stellvertretenden Hausleiter Ulli Frick ist dies einfach erklärt: „Die Menschen verleihen dem Haus einen ganz besonderen Flair – sowohl die Gäste als auch die 30 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“