Botschafterin für die Duale Ausbildung
WYOMING / PAPENBURG, 18.09.2017
„Airbrush hat mich schon immer fasziniert. Deshalb wollte ich in die USA.“ Dieser Traum hat sich für Vanessa Kannegießer erfüllt. Nach einem Jahr ist die gelernte Fahrzeuglackiererin aus Wyoming (USA) zurückgekehrt. In Papenburg berichtete die 22-Jährige jetzt der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann von der „schönsten Zeit meines Lebens“.
Vanessa Kannegießer war Teilnehmerin des Parlamentarischen Patenschafts-Programm (PPP) für junge Berufstätige. Als eine von 75 jungen Berufstätigen aus Deutschland durfte sie mit einem Stipendium ein Jahr in der USA erleben. Das PPP gibt es seit 1983 als gemeinsames Programm des Deutschen Bundestages und des US-Congress. Das Ziel: Schüler und junge Berufstätige sollen die Verständigung zwischen beiden Nationen verbessern.
Vanessa Kannegießer verbrachte Ihr US-Austauschjahr in Powell, einer Kleinstadt in Wyoming. „Dort ist es sehr ländlich. Es gibt kaum Taxis. Die nächsten größeren Einkaufsmöglichkeiten sind zweieinhalb Stunden entfernt. Aber die Menschen sind sehr nett und hilfsbereit. Und die Natur ist wunderschön.“ Aus diesem Grund nutzte die Papenburgerin auch jede freie Minute, um in die Berge zu fahren.
Zunächst lebte Vanessa am College, später in einem Intercultural House. Heimweh hatte sie nur selten. In der unterrichtsfreien Zeit arbeitete sie in einem Rodeo. Fast täglich fanden hier Veranstaltungen mit Bullen und Pferden statt. Mit leuchtenden Augen zeigt die 22-jährige Bilder, die an typische Cowboyfilme aus den USA erinnern.
Doch Vanessas wahre Leidenschaft sind Autos und besondere Techniken, diese zu lackieren. In einer Lackiererei in Montana konnte sie ihre Leidenschaft leben. Dort gibt es Airbrush-Spezialisten. Vanessa begann dort zunächst ein Praktikum.
„Die Werkstatt hat hauptsächlich an Hot Rods gearbeitet. Die Chefs merkten schnell, dass ich mich mit Lacken auskenne. Im Gegensatz vieler meiner Kollegen konnte ich schweißen oder kannte Mischverhältnisse. Meine Ausbildung hat mir hier sehr geholfen.“
Für die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann ist das eine Bestätigung des hiesigen Ausbildungssystems. „Unsere duale Ausbildung ist ein Erfolgsmodell Die Mischung aus Theorie und Praxis hat sich bewährt. In der ganzen Welt schaut man neidisch auf unsere Standards. Vanessa ist nicht nur eine Botschafterin für unser Land, sondern auch für unser Ausbildungssystem.“
In der Werkstatt durfte sie vor allem ausprobieren. Vanessa lernte verschiedene Techniken. Nicht nur Airbrush, sondern auch „Pinstriping“. Bei dieser Kunst werden die „Pinstripes“ mittels spezieller Pinsel frei Hand gezogen. Hier half der Papenburgerin ihr zeichnerisches Talent.
Vanessa fand durch ihren Auslandaufenthalt und das Praktikum ihren Traumberuf. Die Chemie hat so sehr gestimmt, dass die Werkstatt sie gerne schnellstmöglich einstellen würde. In Wyoming hat es Vanessa zudem so gut gefallen, dass sie hier zukünftig leben möchte. Sie hat viele Freunde gefunden. Sogar den sog. „Areacode“ die Zahl „307“, die typisch für die Region ist, hat sie sich auf den Unterarm tätowieren lassen.
Über Weihnachten fliegt die Papenburgerin wieder zurück in die USA. Mit Hilfe des möglichen zukünftigen Arbeitgebers wird sie sich dann unter anderem über Möglichkeiten eines Arbeitsvisums informieren.