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Bundeswehrstandort Leer erhält eigene Kinderbetreuung

LEER, 16.09.2017

Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf stellt Eltern häufig vor Herausforderungen – gerade auch Soldaten sind davon betroffen. Viele von ihnen sind Eltern, finden aber nur schwer Betreuung für ihre Kinder. Denn regelmäßige Versetzungen gehören zum Arbeitsalltag. Bei jeder Versetzung muss die Kinderbetreuung neu organisiert werden.

„Gerade bei den Schnellen Einsatzkräften Sanitätsdienst ist es noch ein Stück schwieriger, Dienst und Kinder zu verbinden.“, weiß die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann aus Gesprächen mit Soldatinnen und Soldaten in Leer. Viele von ihnen haben Einsatzerfahrung. „Nicht jeder Auslandseinsatz ist planbar. Da muss zum Teil von einem Tag auf den anderen eine Betreuung her – auch für die Kräfte, die die Vorbereitungen begleiten. Und selbst, wenn alles geplant war, ist eines der Elternteile für mehrere Monate nicht vor Ort.“

Deshalb hatte sich Connemann seit längerem dafür eingesetzt, die Betreuungssituation für den Bundeswehrstandort in Leer zu verbessern. Erstmalig thematisierte sie das Problem bei einem Besuch des damaligen Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Kossendey. Er hatte ein offenes Ohr, wie später auch die Bundesverteidigungsministerin Dr. Ursula von der Leyen MdB, die ebenfalls von Connemann angesprochen wurde. Die Ministerin veranlasste eine Abfrage vor Ort. Das Ergebnis: der Bedarf für Kinderbetreuung ist da.

„Nun ging es richtig los.“, berichtet Connemann. Das Bundesamt für Personalmanagement in der Bundeswehr nahm Kontakt mit Kindertagesstätten in der Stadt Leer auf. Ziel war es, dort feste Plätze belegen zu können. Die Anfrage blieb erfolglos. Denn die Plätze werden selbst gebraucht, zudem konnte den besonderen Rahmenbedingungen für die Bundeswehr ebenfalls nicht entsprochen werden.

„Damit stand fest: wir brauchen eine eigene Kita.“, berichtet der Kommandeur des Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst „Ostfriesland“ Oberstarzt Dr. Johannes Backus. Er schmunzelt. „Bei uns heißt das aber Großtagespflege.“ Es habe dann eine Ausschreibung für die Einrichtung und den Betrieb einer solchen Großtagespflege (GTP) gegeben.

Nun steht das Ergebnis fest. Staatssekretär Hoofe teilte Connemann mit, dass das wirtschaftlichste Angebot vom Familienservice Weser-Ems abgegeben worden sei. Die Christdemokratin konnte Oberstarzt Dr. Backus jetzt die frohe Botschaft überbringen: „Wir haben es schwarz auf weiß: das Bundeswehr-Dienstleistungszentrum hat nun den Auftrag erhalten, einen entsprechenden Vertrag mit dem Familienservice Weser-Ems zu schließen.“

Damit steht fest: der Bundeswehrstandort in Leer wird noch in diesem Jahr eine GTP mit 10 Plätzen bekommen. Zehn Jungen und Mädchen können dann vor Ort betreut werden. Gitta Connemann ist glücklich: „Damit wird sich die Situation für Soldatinnen, Soldaten und zivile Beschäftigten am Standort Leer spürbar verbessern. Dafür bin ich dem Ministerium, vorneweg der Ministerin dankbar.“

Die GTP soll am rückseitigen Kasernentor am Osseweg außerhalb des Bundeswehrgeländes errichtet werden. Betreiber wird der Familienservice Weser-Ems e.V. sein. Die Verpflegung ist durch ein Cateringunternehmen geplant. Die neuen Betreuungsplätze sollen ab dem 01. Dezember 2017 zur Verfügung stehen.

Für Johannes Backus ist dies ebenfalls eine gute Nachricht: „ Da ich selber Vater von zwei Kindern bin, weiß ich um die besonderen Probleme in einer Soldatenfamilie. Es war daher auch mir eine besondere Herzensangelegenheit für meine Soldatinnen und Soldaten schnell eine gute Lösung zu finden, der auch ich meine Kinder anvertrauen würde. Das ist nunmehr gelungen. Die Einrichtung der Großtagespflege trägt wesentlich zur Attraktivität des Standortes Leer bei und hilft unseren Auftrag noch ein Stück besser zu erfüllen!“