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Bundesförderung für Bibliothek des Mariengymnasiums zu Jever

JEVER/BERLIN, 28.04.2020

Gerade erst gestartet und schon dabei. Anfang des Jahres startete der Bund ein neues Förderprogramm für Literaturveranstaltungen im ländlichen Raum. Unter „Und seitab liegt die Stadt“ werden Projekte erstmals mit bis zu 10.000 Euro gefördert. Einen Zuschlag hat das Mariengymnasium zu Jever bekommen.

„Wir sind sehr stolz, dass es unserem Bibliotheksteam gelungen ist, die Jury des Förderprogramms von seinen Ideen zu überzeugen“, freute sich Schulleiter Jürgen Ploeger-Lobeck.

Die Bibliothek hatte eine Summe von 2.950 Euro beantragt. Und genau diese Summe wurde auch bewilligt. Dies teilte jetzt die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann mit: „Es wurden 172 Veranstaltungsideen eingereicht. Ausgewählt wurden 36. Darunter ist das Projekt aus Jever. Das Mariengymnasium zeigt damit: wenn es um innovative Ideen geht, sind Friesen bundesweit vorne mit dabei. Kulturelle Spitzenleistungen sind kein Vorrecht von Ballungszentren.“

Die Kulturpolitikerin berichtete, dass die Mittel aus dem Bundesprogramm „Ländliche Entwicklung“ (BULE) stammen. Damit fördere die Beauftragte für Kultur und Medien Professor Monika Grütters (CDU) Projekte für die Kultur im ländlichen Raum wie „Und seitab liegt die Stadt“. Im Rahmen des Programms würden in ganz Deutschland literaturbezogene Veranstaltungen wie Lesungen, Diskussionen, Workshops und literarische Reihen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene in ländlichen Räumen gefördert.

Genau dazu passt das Projekt der Bibliothek des Mariengymnasiums „Biografien und deutsche Geschichte(n) des 20. Jahrhunderts: Mit den Graphic Novels „Emil“ und „Nieder mit Hitler!“ die eigene Herkunft entdecken.“ In den Comicromanen geht es um die regionale Geschichte während des Matrosenaufstands in Wilhelmshaven 1918 und des Nationalsozialismus. „Die sich mittlerweile auch in Deutschland etablierte literarische und nicht mehr nur für junge Menschen hochgradig motivierende Form der Graphic Novel hat sich hier einfach angeboten, um sich mit dieser sonst eher als trocken empfundene Thematik auseinanderzusetzen.“ bestätigt Tina Haseneyer, Hauptverantwortliche des Projekts. „In der Bibliothek des Mariengymnasiums wurde in den letzten Jahren ein Kernbestand an Comics und Graphic Novels aus den vier europäischen Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch aufgebaut, um die ‚Einstiegsdroge‘ des Bildergeschichtenlesens auch für die Vorbereitung des eigenständig motivierten Fremdsprachenlesens wie überhaupt zum Bücherlesen anzubieten.“ ergänzt dazu Herr Dr. Georg Wagner-Kyora, der den Projektantrag maßgeblich ins Rollen gebracht hat.

Die Autoren und Illustratoren werden darüber mit einem Zeitzeugen, den Schülerinnen und Schülern und weiteren Interessierten lesen und diskutieren. So soll der Anstoß gesetzt werden, sich mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen. „Es ist wichtig, seine eigene Geschichte zu kennen. Das hilft, Gegenwart und Zukunft zu gestalten.“, so Connemann.

Die Bibliothek des Mariengymnasiums zu Jever gehört zu den größten Gymnasialbibliotheken in Deutschland. Diese umfasst neben Jugendbüchern auch eine wissenschaftliche Sammlung und wertvolle antiquarische Bücher. „Generell wird die Bibliothek des Mariengymnasiums Jever sehr gut angenommen und stellt für unsere Schüler*innen mehr als nur einen wichtigen Fundus in ihrer schulischen Arbeit dar.“, erläutert Frau Dr. Belemann-Smit, die am „MG“ für die Gesamtverantwortung für die Bibliothek trägt. Und an dieses große Interesse an den Graphic Novels knüpft das Projekt „Und seitab liegt die Stadt“ nun mittels großer Publikumsveranstaltungen der Texter und Zeichner von zwei jener Comics an, auf die die Schülerinnen und Schüler des Mariengymnasiums jederzeit Zugriff haben können, ohne viel Geld dafür ausgeben zu müssen.