„Der Startschuss ist da.“
BONN, 28.08.2017
Die Friesenbrücke ist in aller Munde. Nach der Kollision eines Schiffes im Dezember 2015 waren viele Fragen zu klären. Kann die Eisenbahnbrücke wieder aufgebaut werden? In welcher Form? Wer finanziert? Denn die Versicherungssumme ist auf 4 Millionen Euro gedeckelt. Und die Versicherung der EMSMOON stellt selbst diese Zahlung in Frage.
Zunächst stand nur eine Wiederherstellung 1:1 im Raum. Schon diese schlägt für die Deutsche Bahn AG als Eigentümerin der Brücke mit gut 29 Millionen Euro zu Buche. Der Bund wird diese Kosten erstatten. Diese Kosten sind in der derzeitigen Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen Bund und Bahn (beschlossen 2014, Laufzeit bis 2019) nicht erhalten und können erst ab 2020 eingestellt werden. Das Land Niedersachsen hatte sich deshalb zu einer Vorfinanzierung bereit erklärt.
Alles schien im Oktober 2016 in trockenen Tüchern. Der damalige Bahnchef Dr. Grube wollte bei einem Termin in Weener den Startschuss geben. Aber es wurde der Wunsch nach einem Teilneubau mit größerer Durchfahrt laut. Die Meyer Werft erklärte, für Ihre weitere Zukunftsfähigkeit eine solche zu brauchen. Es entbrannte eine Diskussion um das Ob und das Wie.
Seit heute ist der Startschuss für diese große Lösung da. Dies war das Ergebnis eines Runden Tisches, zu dem der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur Enak Ferlemann MdB nach Bonn eingeladen hatte. Ferlemann hatte sich von Anfang an gemeinsam mit seiner Kollegin Gitta Connemann für eine Lösung im Sinne der Region stark gemacht.
Dafür hatte Connemann Ferlemann, die Landkreise Leer und Emsland, die Städte Weener und Papenburg und dies Gemeinde Westoverledingen im Mai 2017 an einen Tisch in Weener gebracht. Dort wurde deutlich: auch die Region will den Ausbau und wird dies auch erklären. Mit diesem könnten allerdings Mehrkosten von bis zu 20 Millionen Euro verbunden sein.
Heute wurde der Planungsstand dargestellt. Die Bahn hat aktuell ihre Vorplanungen abgeschlossen. Danach wären sowohl die reine Reparatur als auch die große Lösung eines Teilneubaus möglich.
Die Teilnehmer an dem Runden Tisch in Bonn gaben grünes Licht für die große Lösung. Dafür überreichte PST Ferlemann dem Vertreter der Bahn eine schriftliche Zusage, Dir Bahn von Mehrkosten freizustellen. Nun geht die Bahn in die Entwurfsplanung – für die große Lösung. Es besteht kein Grund mehr, sich mit der reinen Reparatur (1:1-Lösung) zu beschäftigen. Das Eisenbahnbundesamt wird die Planungen so zügig als möglich begleiten. Nach den derzeitigen Planungen sollen die Aufträge Ende 2020 vergeben werden. Die Inbetriebnahme soll im Herbst 2024 erfolgen.
Connemann zeigte sich erleichtert: „Es war eine schwere Geburt. Aber jetzt ist der Startschuss da. Die Planungen für die große Lösung starten durch. Jeder, der heute am Tisch saß, hat zum Erfolg beigetragen. Uns eint das Ziel: die erweiterte Brücke soll 2024 in Betrieb gehen. Wir ziehen an einem Strang. Jeder schultert seinen Teil. Die Region steht gemeinsam zum Ausbau. Die Bahn trägt die große Lösung, obwohl sie es nicht müsste. Das Land gibt 5 Millionen und finanziert vor. Der Bund wird die gesamte Finanzierung sicherstellen. Mein Dank gilt insbesondere Enak Ferlemann. Ohne ihn wäre diese Lösung nicht möglich geworden.“