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Ein Ort der Geborgenheit

RHAUDERFEHN, 15.08.2018

„Angefangen haben wir mit sieben Klienten. Heute wird unsere Einrichtung im Durchschnitt von 22 Klienten pro Tag besucht. Dies zeigt: der Bedarf ist auch im Overledinger Land da.“  Dieses Fazit zog die Leiterin der Tagesstätte „Tandem“ Christine Voigt nun bei einem Besuch der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann. Hinter „Tandem“ verbirgt sich eine Tagesstätte für Menschen mit seelischer Behinderung. Es handelt sich um eine Einrichtung der Ostfriesischen Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH (obw).

Mit deren Geschäftsführer Prof. Burghardt Zirpins machte sich die Christdemokratin ein Bild vor Ort. Die obw unterhält das Angebot in Rhauderfehn seit 2011. Es richtet sich an Menschen, bei denen durch eine psychische Erkrankung erhebliche soziale Schwierigkeiten auftreten. Oft leben diese durch einen chronischen Krankheitsverlauf weitgehend sozial isoliert.

Drei Mitarbeiterinnen kümmern sich um den Tagesablauf. Für die Klienten gibt es ergotherapeutische Angebote wie Zeichnen, Handwerken, Nähen, Schwimmen oder Reiten. Es wird jeden Tag gemeinsam gekocht. Die Sonderpädagogen und Mitarbeiterinnen helfen beim Einkauf und der Zubereitung des Essens. Voigt macht deutlich. „Für viele ist das bei ihren Krankenbildern eine Riesenaufgabe.“

Das Team der obw arbeitet eng mit Ärzten, Kliniken und Landkreis Leer zusammen. Neben der medizinischen Versorgung benötigen die Betroffenen vor allem soziale Hilfen für die Bewältigung ihres Alltags. Dies gilt auch für Kontakte mit anderen Menschen.

Christine Voigt erklärt: „Für die Menschen, die zu uns kommen, ist dies ein Ort der Geborgenheit. Hier haben sie eine Tagesstruktur und soziale Kontakte. Dies ist oft der erste Schritt zurück ins ‚normale‘ Leben.“

Der Erfolg gibt Tandem Recht. Pro Jahr schafft es die Tagesstätte, 1 bis 2 Personen wieder in ein Arbeitsverhältnis zu bringen.

Gitta Connemann dankte den Mitarbeiterinnen für ihren Einsatz: „Psychische Erkrankungen sind weit verbreitet. Die Zahl der Krankschreibungen hat sich deshalb in den letzten Jahren verdoppelt. Aber es wird kaum darüber gesprochen. Dabei fällt der Wiedereinstieg alleine schwer. Dabei bedeutet Arbeit neben Einkommen auch Struktur, Sinn, Identität und soziale Kontakte. Durch die Krankheit ist das alles in Gefahr. Umso wichtiger ist die Arbeit von „Tandem“.