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Gutes Handwerk braucht Meisterbrief

AURICH, 29.05.2019

Wer wohnliche Räume will, sollte sich an Raumausstatter wenden. Sie beraten, planen, gestalten, verlegen, montieren, beziehen und dekorieren. Inzwischen gibt es noch rund 2.000 in Deutschland. Sie sind organisiert im Zentralverband Raum und Ausstattung. Der Präsident Harald Gerjets hat seinen Betrieb in Aurich an der Zingelstraße. Dort erhielt er jetzt Besuch von der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann.

Im Mittelpunkt standen aktuelle Themen – vom Fachkräftemangel bis zur Rückführung des Berufs in die Meisterpflicht. Bis 2003 war ein Meisterbrief erforderlich, um sich als Raumausstatter selbständig machen zu können. Diese Voraussetzung wurde von der damaligen rot-grünen Bundesregierung aufgehoben. Connemann hatte damals dagegen gestimmt.

Gerjets stimmt ihr zu: „Die Aufgabe der Meisterpflicht war ein großer Fehler“, so Gerjets. Die Folge sei ein Verlust an Qualität – zulasten der Kunden. „Jeder darf sich Raumausstatter nennen.“ Arbeiten würden nicht mehr mit der erforderlichen Sorgfalt und dem nötigen Sachverstand ausgeführt. Dabei sei beides für „echte“ Raumausstatter unverzichtbar. Ob Böden, Wände, Polster, Sonnenschutz oder Deko: „Raumausstatter müssen ihr Handwerk kennen und verstehen.“, betont Gerjets. Deshalb fordern sein Verband und er eine Rückkehr zur Meisterpflicht.

Damit rennt er bei der Christdemokratin offene Türen ein. „Gutes Handwerk braucht den Meisterbrief. Dieser steht für Qualität und damit für Verbraucherschutz.“ Deshalb sei auch im Koalitionsvertrag vereinbart worden: „Wir werden den Meisterbrief erhalten und verteidigen. Wir werden prüfen, wie wir ihn für einzelne Berufsbilder EU-konform einführen können. Um die berufliche Bildung gerade im Handwerk weiter aufzuwerten, soll sie durch die öffentliche Finanzierung der Meisterprüfung dem kostenlosen Hochschulstudium stärker angeglichen werden.“. Der zuständige Wirtschaftsminister Peter Altmaier hat angekündigt, dies noch in diesem Jahr auf den Weg zu bringen.