Skip to main content

Rheiderländer Landwirte als Blaupause für Niedersachsen?

LANDSCHAFTSPOLDER, 12.03.2020

„Schwalbenschutz ist mit einfachen Mitteln möglich – überall. Jeder kann etwas tun.“ Die Mitglieder des Landwirtschaftlichen Naturverein (LNV) “Rheiderländer Marsch” haben das erkannt. Deshalb stellt der Vorstand der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann jetzt das neue „Schwalbenprojekt“ des LNV vor.

Darin soll es um den Schutz der Zugvögel gehen. Der ist für den LNV wichtig. Denn die Anzahl der Schwalben geht zurück. Verantwortlich sind dafür auch Prädatoren, also Beutegreifer. Dazu gehören insbesondere Spechte. Diese räumen nämlich in den vergangenen Jahren zunehmend die Schwalbennester aus. Dagegen wollen die Landwirte etwas tun. Neben dem Anbringen von kleinen Starthilfen zum Nestbau, werden auch die Brutplätze der Schwalben geschützt. Dazu gehört z.B. der Einsatz von Hühnerdraht vor Dachüberständen, der vor größeren Räubern schützt. Es werden aber auch die Pfützen für den Nestbau geschaffen.

Das „Schwalbenprojekt“ ist nur eines von vielen Aktionen, mit denen sich der LNV noch breiter aufstellt. Auch der Schutz der bedrohten Wiesenweihen gehört weiter dazu. Im abgelaufenen Jahr wurden sieben Brutpaare im Rheiderland gezählt. „Am Ende waren es vier erfolgreiche Nester mit 16 ausgeflogenen Jungen“, freut sich der 1.Vorsitzende des LNV Georg Penon.

Für Aktionen wie diese hat sich der LNV 2003 gegründet. Die rheiderländer Ackerbauern sehen im Schutz von bedrohten Tierarten eine Verpflichtung für alle, zu der sie im Rahmen ihrer Möglichkeiten einen Beitrag leisten wollen. Gitta Connemann gehört dem Beirat seit 17 Jahren an.

Die Akzeptanz ist groß. Der Verein zählt aktuell 41 Mitglieder, darunter 30 Landwirte. Der überwiegende Teil der landwirtschaftlichen Betriebe der rheiderländer Ackermarsch ist seit Gründung auch Mitglied. Vorstandsmitglied Fokko Joh. de Boer erklärt: „In erster Linie möchten wir einen Beitrag zum Schutz der Natur und somit zum Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen liefern.“ Georg Penon ergänzt: „Dafür braucht man Betriebe die das auch wollen. Bei uns ziehen fast alle Landwirte mit. Darauf sind wir stolz.“ Gitta Connemann kann dem nur zustimmen: „Naturschutz funktioniert nur mit den Landwirten. Dieser kooperative Ansatz mit landwirtschaftlicher Federführung wirkt. Das zeigen die Zahlen. Vögel von der roten Liste finden dank der Landwirte Nahrung und Schutz. Damit ist das Konzept des LNV eine Blaupause für Niedersachsen.“