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Rund 20 Kilometer Wallhecken im Landkreis Leer saniert

LOGABIRUM, 31.12.2020

„Herzlich willkommen im neuen WUZ“. Vorsitzender Dr. Heiner Buschmann und sein Vorstand konnten nun die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann in der neuen Heimat der Schutzgemeinschaft Wallheckenlandschaft Leer e.V. begrüßen.

Der Verein hatte sein bisheriges Domizil an der Feldstraße 11 in Logabirum verlassen müssen. Dort war das Wallhecken-Umwelt-Zentrum, liebevoll genannt WUZ, 15 Jahre beheimatet. Die Mitglieder haben aber ein neues Zuhause gefunden – nur 300 Meter entfernt an der Sporthalle von Fortuna Logabirum.

Am Sportgelände steht ein Doppel-Container für den Verein. In der „WUZ-Box“ befindet sich u.a. das Material für die Lehrveranstaltungen und Fortbildungen. Denn die Schutzgemeinschaft ist auch Regionales Umweltbildungszentrum (RUZ). Und die Mitglieder können den Mehrzweckraum von Fortuna für Versammlungen nutzen. Der Stellvertretende Vorsitzende Johannes Erchinger ist Fortuna Logabirum für die schnelle Hilfe dankbar: „Natürlich war der Umzug ein tiefer Einschnitt. Aber wir richten den Blick nach vorne. Aktuell richten wir uns ein. Die Kurse laufen. Und wir entwickeln neue Pläne.“

Trotz der Umstellung ruht die Vereinsarbeit nicht. Im Gegenteil. Der Vorstand konnte Connemann über eine Reihe von Tätigkeiten berichten. Im Mittelpunkt stehen wieder Schutz, Erhalt, Pflege und Neuanlage von Wallhecken im Kreisgebiet. Darüber freut sich auch Dr. Heiner Buschmann: „Jede Veränderung hat auch ihr Gutes. Wir konzentrieren uns wieder mehr auf unsere Kernaufgabe. Und das ist die Sanierung von Wallhecken. Im Rahmen des Niedersächsischen Wallheckenprogramms wurden allein in diesem Jahr über 16 Kilometer Wallhecken gepflegt. Der Verein hat darüber hinaus etwa einen Kilometer Wallhecken neu angelegt oder nachgepflanzt.“

Dabei lag ein Schwerpunkt in der Samtgemeinde Hesel. Für diese sind die Wälle, die mit Bäumen und Sträuchern bewachsen sind, charakteristisch. Lena Erchinger erklärt: „Die Wallhecken wurden früher als Windschutz und Einfriedung angelegt. Heute sind sie geschützter Lebensraum für Vögel, kleine Tiere und Wildpflanzen.“

Connemann ist mit Wallhecken aufgewachsen. Denn sie stammt aus Holtland und lebt in Hesel: „Wallhecken prägen seit Jahrhunderten unsere Landschaft. Ohne Landwirtschaft wären sie nicht entstanden. Und ohne Landwirtschaft würden sie nicht mehr gepflegt. Deshalb geht Wallheckenschutz nur mit der Landwirtschaft. Die Schutzgemeinschaft steht für dieses Miteinander von Landwirtschaft und Naturschutz. Dieser Schulterschluss ist ihr besonderer Verdienst. Und das alles wird rein ehrenamtlich von den Mitgliedern geleistet.“

Die Christdemokratin unterstützt deshalb auch die Forderung der Schutzgemeinschaft. Buschmann bringt diese auf den Punkt: „Die Gesellschaft muss die ökologischen Leistungen der Landwirte in Wallheckenlandschaften honorieren. Dazu zählen die Wallheckenpflege und der Ausgleich von Bewirtschaftungsnachteilen, die sich durch die Kleinstrukturen der Flächeneinheiten ergeben.“

Die Schutzgemeinschaft hat sich aber noch weitere Ziele gesetzt. Die Umweltbildung soll ausgebaut werden. Dazu wird auch ein Wallhecken-LEER-Pfad angelegt. Und mit dem RUZ will der Verein die Angebote für Kindergärten und Schulen ausweiten. Margitta Kopitzke berichtet: „Wir sparen für einen Bauwagen. Dort könnten wir für Schülerinnen und Schüler Kurse anbieten.“ Seit Sommer läuft z.B. das Projekt „Vom Korn zum Brot“ für Grundschulen in Ostfriesland. Lena Erchinger und ehrenamtliche Helfer zeigen Drittklässlern spielerisch, wie aufwändig früher der Boden bearbeitet, das Getreide geerntet, gemahlen und verarbeitet wurde. Trotz Corona waren auch in diesem Jahr schon wieder sechs Klassen am Pflügen und Sensen.