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„Wir sind die Glücklicheren unter den Verlierern“

BORKUM/BERLIN, 21.12.2020

Die Corona-Pandemie hat die Welt fest im Griff. Manche Bereiche sind härter als andere betroffen. Dazu gehört auch die Tourismusbranche auf Borkum. Denn im aktuellen Lockdown müssen Hotels und Gaststätten erneut schließen. Das trifft auch den Rest der Betriebe auf der Nordseeinsel, die indirekt betroffen sind. Diese fragen sich, wie es in den kommenden Monaten weitergehen wird.

Um die Folgen und die Hilfen des Bundes ging es jetzt bei einer Videokonferenz mit Vertretern der Insel Borkum und dem Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundeswirtschaftsministerium Thomas Bareiß MdB. Bareiß ist Beauftragter der Bundesregierung für Tourismus und damit der wichtigste Ansprechpartner für die Touristik in Deutschland. Er war einer Bitte seiner Kollegin Gitta Connemann gefolgt.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete hatte die Videokonferenz organisiert. Sie beschrieb die Ausgangslage: „Borkum bietet Hochseeklima, Allergikerfreundlichkeit, Sonnenuntergänge und Natur pur. Die Insel ist eine touristische Perle – und deshalb besonders betroffen von den Corona-Maßnahmen. Obwohl die Hotels und Gaststätten überzeugende Schutz- und Hygienekonzepte erarbeitet hatten, mussten sie jetzt schließen. Und das führt zum Lockdown für alle anderen. Denn die Insel steht und fällt mit dem Tourismus. Deshalb brauchen Betriebe, Bürger und Verwaltung Planungssicherheit.“

Wenn jemand hierfür Verständnis habe, dann Bareiß. Dieser habe die Belange der Tourismuswirtschaft in den Verhandlungen um die Corona-Hilfen mit Erfolg vertreten. Bareiß machte deutlich, dass er die angespannte Situation der Borkumer verstand. „Die aktuelle Lage verlangt allen viel ab – nicht nur finanziell auch mental.“ Bareiß hob die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Gästeverkehrs für ganz Deutschland hervor. Deshalb habe der Bund in den letzten Monaten viele Hilfen auf den Weg gebracht, die den Tourismus stärken und den Druck auf die Betriebe verringern würden. Aktuell könnten Übergangshilfe II und außerordentliche Wirtschaftshilfen für November und Dezember beantragt werden.

Als Vorsitzender der DEHOGA Borkum nahm Volkmar Vogel an dem Gespräch teil. Er betonte, dass die Schutzkonzepte auf Borkum sehr gut seien. Die niedrigen Fallzahlen hätten dies belegt. Aber natürlich gehe die Gesundheit der Bevölkerung immer vor. Und die Hilfen würden ankommen. „Im Vergleich zu anderen Ländern sind wir in Deutschland die glücklicheren der Verlierer.“, so Vogel.

Im Gespräch konnte Bareiß viele Fragen beantworten – von Antragsstellung bis zu Bezugszeiträumen. Die Praktiker gaben wiederum den Abgeordneten Hinweise, wie die Hilfsprogramme nachgebessert werden könnten. Bürgermeister Jürgen Akkermann dankte Connemann für die Vermittlung. Er war mit dem Ergebnis des Gesprächs zufrieden. „Wir konnten unsere Fragen und Hinweise platzieren. Und jetzt haben wir auch noch den direkten Draht zum Tourismusbeauftragen.“