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Wohngemeinschaften für Senioren immer beliebter

WEENER, 29.01.2021

„Vorher hatte ich Probleme beim Einkaufen und war einsam. Jetzt habe ich Hilfe im Alltag. Und Mitbewohner mit denen ich meine Freizeit verbringen kann. Ich fühle mich pudelwohl.“ Thomas Lössl lebt in einer Senioren-WG, die durch Thomas Hartmann-Rieks in Bunde aufgebaut wurde. Den Einzug hat der 71-Jährige noch keinen Moment bereut.

Und das spricht sich rum. Auch andere Senioren interessieren sich für das Modell. Deshalb soll in Stapelmoor eine neue Senioren-WG entstehen. Darüber informierten sich die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann und die Vorsitzende des CDU-Stadtverbandes Weener Hildegard Hinderks.

Die Vorsitzenden von Bliev to Hus Annika Pals und Thomas Hartmann-Rieks berichteten den beiden Christdemokraten: „Der Bedarf ist da. Wie bei Thomas Lössl.“

Er lebte lange Zeit in Köln. Vor 20 Jahren kam er nach Ostfriesland. Wegen seiner Söhne zog es ihn nach Möhlenwarf. Im Alter fiel ihm der Alltag zunehmend schwerer. Außer zu seinen Söhnen hatte er im Rheiderland kaum Kontakt. Ein Alten- oder Pflegeheim kam für ihn dennoch nicht in Frage. Das Angebot einer Senioren-WG war für ihn die ideale Lösung. Begeistert erzählt er von seinen Erfahrungen.

Hartmann-Rieks erklärt: „Wir sind keine Konkurrenz zu Alten- und Pflegeheimen. Wir bieten eine Alternative. Wer im Alter und bei Pflegebedürftigkeit nicht in ein Seniorenheim, aber auch nicht alleine zu Hause wohnen möchte, kann sich überlegen, ob für ihn nicht die Möglichkeit einer ambulant betreuten Senioren-WG in Frage kommt.“

Die Vorteile liegen auf der Hand. Das Leben in einer Wohngemeinschaft ist günstiger. Zudem können neben einer selbstbestimmten Tagesplanung und menschlichen Kontakten bei dieser Wohnform vielfältige Leistungen in Anspruch genommen werden. Wird ein Mitbewohner pflegebedürftig, übernimmt ein professioneller Pflegedienst.

Da der Bedarf steigt, möchte Bliev tu hus jetzt erweitern. An der Stapelmoorer Straße, soll eine neue WG entstehen. Diese soll Platz für sechs Personen bieten. Die WG-Bewohner würden in eigenen Zimmern leben, auch ein Doppelzimmer ist geplant. Neben zwei großen Gemeinschaftsräumen und einer Gemeinschaftsküche mit Essbereich sind auch Therapieräume geplant. Der Blick ins Grüne und die Möglichkeit, Haustiere zu halten runden die WG-Idee ab.

Diese WG wird aufgebaut und unterstützt durch den Verein „Bliev to Hus e. V.“

Gitta Connemann ist begeistert: „Wir brauchen individuelle Wohnangebote und alternative Konzepte. Jeder Mensch ist anders, hat andere Vorstellungen vom Leben – auch im Alter. Der Bund hat reagiert. Mit der Änderung der Pflegereform haben wir ganz neue Möglichkeiten. Dazu gehören auch alternative Wohnformen wie Wohngemeinschaften. Mit anderen Menschen leben – wer will das nicht? Das ist keine Frage des Alters. Und deshalb ist es gut, dass es jetzt dieses neue Angebot im Rheiderland gibt.“