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Bund fördert Sanierung der mittelalterlichen Kirche in Groß Midlum mit rund 300.000 Euro

GROß MIDLUM, 08.11.2018

Ein wenig wie Lottogewinner fühlen sich jetzt die Verantwortlichen der e.V.-ref. Kirchengemeinde Groß Midlum. Pastorin Steffi Sander und der Kirchenrat hatten auf gute Nachricht aus Berlin gehofft. Daraus wurde nun Gewissheit.

Die Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann (CDU) und Johann Saathoff (SPD) überbrachten nun nämlich die gute Kunde. Nach Groß Midlum fließen 293.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes. Damit ist der Löwenanteil der Kosten der Sanierung der mittelalterlichen Kirche gesichert. Nach mehr als einem Jahrzehnt Stillstand kann die Restaurierung starten.

Die Kirche in Groß Midlum wurde gegen Ende des 13. Jahrhunderts gebaut. Sie entstand an der Schwelle von der Romanik zur Gotik und gilt damit als kulturhistorisch besonders wertvoll. Hinter ihr liegt eine aufregende Geschichte. Dazu gehört auch die Reformation. In vorreformatorischer Zeit handelte es sich um eine katholische Kirche, die zur Propstei Hinte im Bistum Münster gehörte. Im Laufe der Jahre haben viele Menschen katholischen und evangelischen Glaubens Zuflucht in der Backsteinkirche gefunden, die immer wieder kleinere Sanierungen erlebt hat. Das Besondere: In der historischen Substanz blieb sie unverändert.

Inzwischen ist das Denkmal in die Jahre gekommen. Und die letzten Maßnahmen liegen mehr als 50 Jahre zurück. Eine große Sanierung steht an. Neben Reparaturen am Mauerwerk müssen Ausbesserungen an der Dachkonstruktion und Fenstern vorgenommen werden. Nach Schätzungen belaufen sich die Gesamtausgaben der Maßnahme auf rund 600.000 Euro – zu viel für die kleine Kirchengemeinde.

Deshalb hatte sich diese an die beiden Bundestagsabgeordneten gewandt und um Unterstützung gebeten. Mit Erfolg. Pastorin Steffi Sander bedankte sich bei Connemann und Saathoff: „„Unsere Kirche ist etwas ganz Besonderes. Als Baudenkmal. Und so sehr für die Menschen bei uns vor Ort und aus der Ferne, die hier Zuflucht suchen. Aber es muss dringend etwas passieren. Wir freuen uns riesig, dass der Bund den Wert dieses Denkmals erkannt hat und uns mit dieser Summe unterstützt. Die Förderung hilft uns sehr. Alleine hätten wir das nicht geschafft.“

Auch Connemann hatte in Berlin Partei für das historische Bauwerk ergriffen. Seit einem Besuch vor Ort ist sie eine Anhängerin des Projekts. Deshalb ist sie auch davon überzeugt: „Diese Investition des Bundes landet genau an der richtigen Stelle. Die Kirche in Groß Midlum vereint Vergangenheit und Zukunft in sich. An ihr lässt sich die Geschichte der Region ablesen. Und hier schlägt das Herz der Gemeinde. Damit ist dieses Denkmal ein Pfeiler für Groß Midlum. Ich ziehe meinen Hut vor den Mitgliedern der Kirchengemeinde, vorneweg dem Kirchenrat. Sie haben jahrelang für eine Lösung gekämpft und nie aufgegeben. Und das alles ehrenamtlich. Sie sind für mich Helden des Alltags.“

Johann Saathoff, der sich schon Anfang 2015 mit dem Kirchenrat in Groß Midlum traf, sagt dazu: „Von unserem ersten Gespräch bis zur heutigen Förderzusage sind 3 ½ Jahre vergangen. Die Kirchengemeinde hat seitdem eine tolle Arbeit gemacht und mit vielen Aktionen Geld für die Restaurierung gesammelt. Wir sind alle gemeinsam froh und dankbar, dass die Finanzierung nun endlich steht und mit der Restaurierung der Kirche begonnen werden kann. Ich fahre fast täglich an der Kirche vorbei und ich freue mich schon auf den Baustart.“

Die ev.-ref. Kirchengemeinde steuert 8.000 Euro aus eigenen Mitteln bei. Zudem beteiligen sich die Landeskirche, das EU-Kulturerbe, die Dr.-Platte-Stiftung sowie die Gemeinde Groß Midlum an den Kosten. Der Bundeszuschuss beträgt 293.000 Euro und damit 50 Prozent der Gesamtkosten.