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Der „Katastrophenmagnet“ ist zurück

HOLLEN, 13.02.2020

Barbara und Sascha Konjer sind glücklich. Ihr Sohn Sean ist glücklich und gesund wieder in Deutschland gelandet. Hinter ihm liegt ein spannendes Jahr. Im Rahmen des Parlamentarischen Patenschaftsprogramms (PPP) lebte der Hollener ein Jahr in den USA.

Die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann hatte ihn als Juniorbotschafter ausgewählt. Nach seiner Rückkehr besuchte die Christdemokratin Sean jetzt in seiner „alten“ Heimat.

Sean verschlug es nach Bancroft. Ein 500 Seelenort im Bundestaat Michigan. Dort lebte er in einem großen Haus mit einer kunterbunten Familie. Neben den Gasteltern und drei Geschwistern, lebten auch Hunde, Katzen, Hühner, Strauße und Hasen auf dem großen Grundstück. „Meine Gastfamilie war super. Sie haben sich sehr gut um mich gekümmert. Und es war immer etwas los.“

Sean hat in den USA einiges erlebt. Denn in Michigan gab es 2019 einen „Jahrhundert-Winter“ mit Temperaturen von bis zu minus 30 Grad. Der Schnee lag meterhoch. Wochenlang fiel die Schule aus. Im Sommer dagegen gab es in dem kleinen Ort erstmals einen Tornado. Sean erlebte diesen hautnah mit. Der Sturm beschädigte in der unmittelbaren Nachbarschaft Häuser, Dächer und Scheunen. „Meine Familie hat mich schon ‚Katastrophenmagnet‘ genannt, weil solche extremen Wetterlagen hier eigentlich nie vorkommen“, lacht Sean. „Glücklicherweise ist aber niemandem etwas passiert.“

Zur Schule ging der Hollener im 3.500 Einwohner großen Nachbarort Durand. Sean ist sportlich. Deshalb wurde er sofort Mitglied der Sportteams. Er spielte Fußball, Tennis und Basketball. „Der ‚School-Spirit‘, der Zusammenhalt unter den Schülern, das war schon etwas Besonderes. Die Sportveranstaltungen hatten hunderte Zuschauer. Insbesondere bei den Playoffs gab es eine tolle Stimmung.“

Sean engagierte sich auch ehrenamtlich. Er half bei Essensprogrammen der Schule, aber auch in der örtlichen Suppenküche. Und er spielte Theater. In dem Stück „The Way Out“ stand er auf der Bühne. „Einige Zuschauer haben hinterher gefragt, warum der Richter so einen komischen Akzent hatte.“, erzählt er schmunzelnd.

Den Austausch kann er nur empfehlen: „Ich würde es immer wieder machen. Nicht nur, weil mein Englisch deutlich besser geworden ist. Noch wichtiger ist: ich gehe jetzt noch offener auf Menschen zu.“ Und das bestätigen seine Eltern. Gitta Connemann betreut das Austauschprogramm schon seit 17 Jahren. Über den Bericht des Schülers freut sie sich: „Genau darum geht es beim PPP. Die Stipendiaten lernen die USA nicht aus Sicht eines Touristen kennen. Sie werden für ein Jahr Einheimische. Dafür müssen sie sich anpassen und offen für Neues sein. Genau das hat Sean getan. Und die Chance genutzt, auch das Bild von Deutschland zu ändern, nämlich sympathischer zu machen. Gut gemacht, Sean.“