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Große Koalition hält Wort

BERLIN, 18.11.2020

Gitta Connemann: „Deutschland ist ein starkes Waldland. Unser Wald ist
Klimaschützer Nummer 1, Erholungsort, Wirtschaftsraum und Produzent des nachwachsenden Rohstoffes Holz. Er steht für Nachhaltigkeit pur. Aber
unsere Wälder leiden. Stürme, Dürre und Borkenkäfer bedrohen Flächen
landauf, landab.

Der Holzmarkt ist zusammengebrochen. Waldeigentümern
geht finanziell die Luft aus. Gerade jetzt müssten sie aber räumen, pflanzen,
wässern, umzäunen uvm. Deshalb haben wir für eine Prämie gekämpft. Der
Koalitionsausschuss hat diese dann auf den Weg gebracht. Mit der
Nachhaltigkeitsprämie Wald schaffen wir neue Perspektiven. Die Mittel
werden an klare Nachhaltigkeitskriterien geknüpft. Damit investieren wir in die Zukunftswälder Deutschlands. Und geben den Waldeigentümern das
Signal: wir lassen Euch nicht allein.“


Dirk Wiese: „Endlich können die im Sommer zugesagten Mittel abgerufen
werden. Vor dem Hintergrund der massiven Waldschäden und des
Preisverfalls für Rohholz seit 2018 wird den privaten und kommunalen
Waldeigentümern eine wichtige finanzielle Unterstützung aus dem
Bundeshaushalt gezahlt, um zumindest einen Teil der Bestandes- und
Einnahmeverlusten zu kompensieren. Daher rufe ich alle Waldbäuer:innen
auf, diese Möglichkeit einer Förderung zu nutzen und die Mittel ab Ende der Woche zu beantragen. Gleichwohl müssen unsere Wälder langfristig
stabilisiert und erhalten werden, beispielsweise durch den Aufbau
klimaresilienter Wälder.“


Am Freitag, den 20.11.2020, startet die von der Großen Koalition
beschlossene Nachhaltigkeitsprämie Wald. Auf der Internetseite
www.bundeswaldpraemie.de können Waldeigentümer Finanzhilfen aus dem 500 Millionen Euro starken Konjunkturprogramm beantragen. Die
Nachhaltigkeitsprämie beträgt 100 Euro bzw. 120 Euro pro Hektar und richtet sich an private und kommunale Waldbesitzer, die mindestens einen Hektar Waldfläche besitzen.


Anträge können natürliche und juristische Personen bis zum 30. Oktober
2021 stellen. Die Antragstellung erfolgt in einem Online-Formular auf der
Webseite www.bundeswaldpraemie.de. Voraussetzung für den Erhalt der
Prämie ist eine Nachhaltigkeits-Zertifizierung der Waldfläche und darum
PEFC, FSC oder Naturland-zertifizierten Forstbetrieben und Kommunen
vorbehalten. Aufgrund höherer Kosten und Auflagen beträgt die Prämie für
FSC und Naturland-zertifizierte Betriebe 120 Euro pro Hektar, statt 100 Euro pro Hektar für PEFC-zertifizierte Waldbesitzer. Forstbetriebe, die bislang über keine Zertifizierung verfügen, können dies bis zum 30. September 2021 nachholen. Die Förderhilfen sind an die De-Minimis-Regelungen gebunden. Eine Kumulierung mit Zuwendungen aus anderen Förderprogrammen ist unter gewissen Voraussetzungen möglich.


Die Nachhaltigkeitsprämie ist ein Teil des Corona-Konjunkturpaktes „Wald & Holz“ in Höhe von insgesamt 700 Millionen Euro. Die restlichen 200 Millionen Euro sind vorgesehen für Investitionen in die moderne Forst- und
Holzwirtschaft und um das Bauen mit Holz zu fördern. Bereits Anfang
November wurde aus diesen Mitteln ein Programm in Höhe von 50 Millionen Euro gestartet, mit den Investitionen in IT-Hard- und Software, Maschinen, Geräte, Anlagen und Bauten, die in der nachhaltigen Forstwirtschaft und der mobilen Holzbearbeitung zum Einsatz kommen, gefördert werden.