Orgel in Kirchborgumer Kirche braucht Sanierung
KIRCHBORGUM, 08.04.2021
Die ev.-ref. Kirche in Kirchborgum ist fast 200 Jahre alt. Sie wurde 1827 gebaut – damals mit Mitteln aus der sog. Armenkasse. Und sie beherbergt einen ganz besonderen Schatz: eine Orgel aus der Orgelbauwerkstatt Rohlfs aus Esens. Dort wurde sie 1876/78 gebaut. Aus derselben Werkstatt stammen auch die Orgeln in Esens, Rorichum, Westerbur, Holtgaste, Oldendorp oder Loppersum.
Für Landesmusikdirektor Winfried Dahlke hat das Instrument in Kirchborgum einen besonderen Wert. Die Orgel hat 8 Register auf zwei Manualen und ein freies Pedal. Als Besonderheit rahmen zwei Engelsputten das Instrument ein. Trotz kleinerer Umbauten in den vergangenen Jahrzehnten ist die im Großen und Ganzen original erhalten.
Allerdings ist das Instrument in die Jahre gekommen. Eine Restaurierung ist erforderlich aber teuer. Der Kostenvoranschlag beläuft sich auf mehr als 130.000 Euro. Zu viel für die kleine Kirchengemeinde. Deshalb stellte Dahlke für den Kirchenrat einen Kontakt mit der CDU-Bundestagsabgeordneten Gitta Connemann her. Denn die Christdemokratin hat schon für etliche Orgelprojekte erfolgreich Fördermittel besorgt.
Zusammen mit Dahlke und der Vorsitzenden des CDU-Stadtverbandes Weener Hildegard Hinderks machte sich Connemann ein eigenes Bild vor Ort. Mit Pastorin Gretchen Ihmels-Albe und Mitgliedern des Kirchenrats sprach sie über mögliche Fördertöpfe. Besonders bietet sich aus Sicht von Connemann das Denkmalschutz-Programm des Bundes an. Damit wird jedes Jahr die Sanierung von Denkmälern, auch von Orgeln unterstützt.
Aus Sicht der Abgeordneten ist das Programm für die Kirchengemeinde Kirchborgum und ihre Orgel wie gemacht. Das Landesdenkmalamt für Denkmalpflege bescheinigte Connemann vorher, dass es sich bei der Orgel um ein förderwürdiges Kulturdenkmal handelt: „Die Orgel in Kirchborgum hat einen besonderen kulturellen Wert. Baulich aber auch historisch. Denn sie steht für die einmalige Orgellandschaft in Ostfriesland. Und sie prägt das Miteinander der Kirchengemeinde. Die Kirche ist für die Gemeinde mehr als nur ein Gebäude. Sie ist ein Ort der Begegnung. Das zeigen auch die aktiven Familien- oder Kindergottesdienste.“ Connemann sagte deshalb zu, sich für die Gemeinde um einen Zuschuss des Bundes aus dem Programm zu kümmern. Inzwischen hat die Kirchengemeinde einen Antrag auf Förderung nach Berlin auf den Weg gebracht. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 136,126 Euro – die Förderung des Bundes könnte bis zu 50 Prozent der Summe abdecken. Connemann hat deshalb bereits erste Gespräche geführt unter anderem mit ihrer Kollegin und zuständigen Kulturstaatsministerin Prof. Monika Grütters MdB. „Die Orgel in Kirchborgum ist den Einsatz wert. Damit sie bald wieder in originaler Schönheit erklingt.“