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„Verbote sind keine Antwort“

BERLIN, 05.06.2018

Zur Forderung der SPD, eine Altersgrenze für Energydrinks einzuführen, nimmt die stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Gitta Connemann wie folgt Stellung:

„Verbote sind keine Antwort. Im Gegenteil: diese erhöhen den Reiz. Und springen zu kurz. Was käme dann als nächstes? Kaffee, Cola, Burger oder Chips? Das Thema ist zu ernst für Politik à la Foodwatch.

Für die Unionsfraktion hat der Schutz der Gesundheit von Kindern und Jugendlichen höchste Priorität. Deshalb haben wir schon gehandelt. Die Vorgaben für Energydrinks wurden im Dezember 2014 weiter verschärft. In der Folge haben wir derzeit ein doppeltes Sicherheitsnetz mit Grenzwerten und Warnhinweisen.

Seit Dezember 2014 (Inkrafttreten der EU-Lebensmittelinformations-Verordnung (LMIV)) müssen Getränke mit erhöhtem Koffeingehalt (über 150 mg/l) nicht nur den Hinweis „erhöhter Koffeingehalt“ ausweisen. Sie müssen einen Warnhinweis tragen: „Für Kinder und Schwangere oder stillende Frauen nicht empfohlen“.

Und wir haben in Deutschland den zulässigen Koffeingehalt bei Energydrinks auf maximal 320 mg/l begrenzt (Verordnung über Fruchssaft, einige ähnliche Erzeugnisse, Fruchtnektar und koffeinhaltige Erfrischungsgetränke (Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung – FrSaftErfrischGetrV)). Die Menge von max. 320 mg/l beruht auf wissenschaftlichen Erkenntnissen des Bundesamtes für Risikobewertung. Eine solche Höchstmenge gibt es in vielen europäischen Ländern nicht. Bei einer 250 ml-Dose Energydrink bedeutet dies eine Begrenzung auf 80 mg Koffein. Um dies in Relation zu setzen: Eine Tasse Kaffee (150 ml) enthält circa 120 mg Koffein.

Die Unionsfraktion ist bereit, die Experten der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) im Ernährungsausschuss in Ruhe anzuhören und aus diesen Erkenntnissen ggf. Schlussfolgerungen zu ziehen. Denn es kann im EU-Binnenmarkt nur eine europäische Lösung geben. Aktionismus hilft niemandem.

Neben der Politik tragen die Familien Verantwortung: Kinder müssen von ihren Eltern zu einem verantwortungsvollem Konsum erzogen werden – auch von Energydrinks.“