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„Wir dachten, mit ein bisschen Farbe und Spachtel wäre es getan“

LANDSCHAFTSPOLDER, 26.04.2019

Über 250 Jahre ist die Polderkirche schon alt. Wie ein Fels steht sie mitten in der Landschaft. Doch Wind und Regen haben dem historischen Gebäude in Landschaftspolder zugesetzt. Der Putz bröckelt, die Wände sind mit Rissen durchzogen, viele Holzelemente sind instabil.

Gut 365.000 Euro soll die Renovierung des evangelisch-reformierten Gotteshauses kosten. Neben den Reparaturen muss die alte Farbigkeit wiederhergestellt werden. Das barocke Gestühl muss aufgearbeitet und die Kanzel mit wackligem Geländer und Schalldeckel saniert werden. „Wir dachten, mit ein bisschen Farbe und Spachtel wäre es getan. Weit gefehlt. Das war schon ein ganz schön großer Berg für uns.“, erinnerte sich die Kirchenratsvorsitzende Evi Neelen.

Denn die Kirchengemeinde hat nur 50 Mitglieder. Deshalb begleitet die CDU-Bundestagsabgeordnete Gitta Connemann Evi Neelen und ihren Vorstand seit dem letzten Jahr. Connemann führte wiederholt Vertreter unterschiedlicher Behörden und den Kirchenrat an einem Runden Tisch zusammen. Gemeinsam wurde ein Sanierungs- und Finanzierungskonzept erarbeitet. Angedacht ist dort auch eine Förderung durch den Bund. Es wurde ein Antrag auf Mittel aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm in Höhe von gut 163.000 Euro gestellt.

Für diesen wirbt derzeit Gitta Connemann bei Bundesregierung und im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. „Aber nichts ersetzt das Bild vor Ort.“, weiß die Christdemokratin. Deshalb lud sie jetzt ihre Kollegin Patricia Lips MdB nach Landschaftspolder ein. Denn Lips ist Mitglied im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages. Dort betreut sie für die CDU/CSU-Bundestagsfraktion unter anderen den Etat für Kunst, Kultur und Medien. In diesem Jahr werden sich ca. 250 Projekte über eine Förderung freuen können. Wenn es nach Connemann und Neelen geht, sollte dazu auch Landschaftspolder zählen.

Lips zeigte sich beeindruckt von dem Tatendrang der Ehrenamtlichen vor Ort: „Hier geht es um nicht nur um ein historisches Gebäude. Es geht um eine starke Gemeinschaft. Damit wird dieses Projekt doppelt wertvoll.“ Ob die Förderung wirklich ins Rheiderland fließen wird, entscheidet sich im Mai.

Über die Chancen wollten die beiden Christdemokratinnen noch nichts sagen. „Wir versprechen nichts. Aber wir kümmern uns. Denn ohne die Mitglieder der Kirchengemeinde wäre in Landschaftspolder kein Staat zu machen.“, sagte Connemann. Sofern der Bund den Zuschlag geben sollte, könnte 2020 mit der Sanierung begonnen werden.